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15
November
Immerhin ...
... im Gegensatz zu den meisten Islamophoben und Islamophilen habe ich den Koran tatsächlich mal gelesen. Das Resultat war für mich das gleiche wie damals, nach der Lektüre der Bibel:

Stock.xchng 850957

Wer's glaubt, wird selig!

Bild: Stock.xchng 850957

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Streng genommen
haben Sie wahrscheinlich (es sei denn, Sie sind des Arabischen mächtig) eine Übersetzung gelesen, als Koran im eigentlichen Sinne lässt der Muslim nur den arabischen Originaltext gelten.

Aber abgesehen von diesem Detail fand ich die Lektüre dieses Machwerks durchaus interessant. Zur Abrundung würde ich noch die sogenannten Hadiths empfehlen, die mündlichen Überlieferungen des Propheten, da gibt es einige spannende Passagen, wie sich der Muslim die letzten Tage und den Endkampf zwischen gut und Böse (vertreten durch die "Römer") vorstellt.
 
Ich hatte Tilman Nagels Kommentierung parat.

Verschärfend bei all diesen angeblichen 'Urtexten' kommt noch hinzu: Ähnlich wie schon bei der Bibel wurde auch dieser Text zusammen mit den überlieferten Worten und Gesprächen des Propheten ja auch über Jahrhunderte zunächst einmal mündlich weitergegeben. Welchen Effekt solch eine orale Tradierung hat, weiß wiederum jeder, der schon einmal 'Stille Post' gespielt hat ...

Dass das Arabische bestimmte Effekte hat, die sich bei einer Übersetzung gar nicht mitliefern lassen, ist mir klar. So stehen oft die 'Eigenschaften' anstelle der 'Dinge': Wo wir 'Nelke' sagen, heißt es dort 'die Wohlduftende' usw. Das macht die ganze Welt natürlich sehr fluid ...
 
Aber genau das
wäre schon das Killerkriterium für mich: Ein Gott, der lediglich in der Lage ist, sich in der mehr gehusteten und gekrächzten als gesprochenen Sprache der Wüstensöhne zu artikulieren, kann so allmächtig und universalgültig nicht sein. Oder anders gesagt, ein Gott, der sich nicht mal die Mühe macht, in meiner Sprache zu mir zu sprechen, kann wegen mir bleiben, wo der Pfeffer Weihrauch wächst. Eher würde ich es auf mich nehmen, Sanskrit zu lernen, um die Rigveda und die Upanischaden im Original zu lesen.

Gleichwohl fand ich es sehr interessant und lehrreich, in der Koran-Übersetzung zu schmökern. Vieles, was die islamische Folklore ausmacht, wie etwa der Verschleierungsgrad der Frau, geht ja nicht eindeutig aus der Schrift hervor und unterliegt unterschiedlichen Auslegungen, die auch regional sehr divergierend gehandhabt werden.
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