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23
November
Die Jugend ist immer wieder doof!
Bekanntlich war der Nationalsozialismus unter anderem auch eine Jugendbewegung, das Kabinett Hitler das jüngste aller Zeiten, die Massenmorde der chinesischen Kulturrevolution wurden vor allem von Schülern und Studenten verübt, selbst Stalin konnte sich auf seine treue Komsomolzenbewegung stützen, die Neonazis stehen nicht ohne Grund bevorzugt vor Schulhöfen herum - und wenn ich mir den russischen Wahlkampf angucke, dann sehe ich auch schon wieder nur diese Milchgesichter, die ihren Führer anstrahlen. Ob Pop-Ikone oder Massenmörder - die Jugend braucht halt jemanden, den sie anhimmeln kann. Ob der Mao, Adolf oder Beckham heißt, ist dabei ziemlich Wurst:

"Auf dem Tiananmen-Platz versammelte sich eine Million Jugendlicher in der Uniform der Volksbefreiungsarmee, um die Kulturrevolution zu feiern. Mao Zedong erschien in gottgleicher Pose und begrüßte die Anwesenden. Demonstrativ wurde ihm von einer Mittelschülerin eine rote Armbinde umgebunden, womit er stillschweigend zum obersten Anführer der Roten Garden wurde. Die Roten Garden begrüßten Mao mit Armbinden, Mao-Ansteckern und Mao-Knöpfen sowie dem berühmten Roten Buch. Lin Biao rief die Roten Garden dazu auf, alles alte, ausbeuterische Gedankengut, alte Kultur, Gebräuche und Gewohnheiten zu vernichten."


Nicht lang quackeln, gleich abmackeln ...

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Stimmt! Die Jugend braucht jemanden den sie anhimmeln kann. Man könnte auch sagen: Die Jugend braucht jemanden an dem orientieren und/oder ausrichten kann. Und das sind schluss und endlich die Erwachsenen.
 
Bleibt die Frage, weshalb die Jugend stets den falschen Erwachsenen hinterherhechelt.
 
Najanun, stets und ständig tut sie das aber auch wieder nicht. Ich hab damals (ok, bisschen früher als in der "Jugend") jedenfalls Luke Skywalker zu meinem Idol erhoben. Und das war ja wohl definitiv der richtige Erwachsene. Jedi-Ritter, immerhin ;-)

Wenn man jung ist, hat man es halt gerne einfach. Und wer geistig auf dem Niveau stehen bleibt, der sucht sich auch mit 20 noch die Jungs mit den einfachen Antworten auf das böse, komplizierte Leben.
 
Die Erwachsenen sind auch schon den falschen Erwachsenen hintergehechelt. Und sobald einer was Neues macht will ihn keiner mehr. Der muß sich immer rechtfertigen. Die Inquisition ist noch nicht abgeschafft.
 
Jugendliche suchen Idole, soweit erstmal. Und wieso die Falschen? Weil die versprechen? Weil es dort so etwas wie ein Paradies zu geben scheint? Weil ich, als Jugendlicher, dort wertgeschätzt werde? Das ist das, was ich bei Jugendlichen festgestellt hab, die Neonazis wurden. Sie fühlten sich dort ernst genommen und angenommen. Könnte doch auch im Stalinismus diesem Prinzip folgen?
 
es scheint in der tat so....auch die wertschätzung scheint eine zu sein.....scheint so
 
Eine große Rolle dürfte es spielen, dass wir in der Jugend noch die Illusion von der Möglichkeit eines völligen und radikalen Neubeginns hegen, man meint noch, man könne Tabula Rasa machen. Dass es dort gewisse Beharrungstendenzen gibt, merken wir erst später ...
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