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08
Oktober
Großes Mullahla bei Neonazis unterm Sofa
Geld stinkt doch nicht: Ausgerechnet ein bekennender Rechtsextremer, der bis vor wenigen Tagen viel Renommée in der Monosynapsen-Szene besaß, baut jetzt die zweitgrößte Moschee Deutschlands.

Inschallah! Die Wege des Herrn sind unerforschlich ... in Berlin protestieren die Bräunlinge gegen Moscheen, in Duisburg zeichnen sie den Mullahs die Pläne, weil Bargeld lacht ...

 
 
Was aber ist die andere Hälfte der halben Wahrheit?
Die bewährteste Taktik jedes Verkäufers ist es bekanntlich, einfach über etwas anderes zu reden: Wenn also an dem Gebrauchten das Getriebe rasselt, dann macht man den Kunden auf die glänzenden Radkappen oder die Holzarmaturen aufmerksam. Wenn's beim Zahnersatz nicht so klappt, dann holt man eben Ying und Yang aus der Schublade. Zum Beispiel so: "Den Spitzenplatz bei den Naturheilkundeleistungen erreichte die Hamburger SECURVITA Krankenkasse."


Achtung: Galoppierende Schleichwerbung!

 
 
Bin ich im falschen Film?
Manchmal reibe ich mir schon die Augen: Dass in Schweden die Konservativen mit einem sozialdemokratischeren Programm als die Sozialdemokraten siegen, das mag ja noch als einmaliger Ausrutscher hingehen. In Frankreich aber pöbelt jetzt der künftige Leitwolf der Konservativen, Nicolas Sarkosy, derartig gegen die «Schurken-Bosse», die sich mit unverdienten Aktienoptionen bereichern, dass dort allen Neoliberalen die Klappe runterfällt. Und er fordert «la rupture», den «Bruch» mit dem realexistierenden Neoliberalismus. In England gewinnt Michael Cameron, der Tory-Chef, unaufhaltsam an Zustimmung, indem er die Rettung des NHS, des staatlichen Nationalen Gesundheitssystems, ins Zentrum aller Reden stellt. In Holland senkt die konservative Regierung Balkenende die Abgaben für geringer Verdienende und baut die Kinderbetreuung so sehr aus, dass die Linken sich bei den kommenden Wahlen nicht die kleinste Chance mehr ausrechnen. Tscha - und in Deutschland, der notorisch verspäteten Nation, haben wir für das Seelische ja unseren Rüttgers ...

Trotzdem - es sieht so aus, als habe die Götterdämmerung der neoliberalen Lehre begonnen. Wenn selbst die natürlichen Verbündeten reihenweise aus dem Ruder laufen ...


Schade, Guido - alles ist vorbei!

 
 
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