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11
Januar
Die ehrenwerten Altmedien
Klar - die Blogosphäre ist anrüchig. Dort setzen irgendwelche Pipi-Bubis unverantwortliche Gerüchte in die Welt, die Millionenschäden verursachen können und Kinder zur Selbsterhängung treiben. So lesen es wir es in den alten Medien, kolportiert von deren Qualitätsjournalisten dort. Ich bin mir sicher, dass es den verunsicherten Bürger da beruhigen wird, wie anständig und sittlich es unter Deutschlands Verlegern immer noch zugeht:
"Berichte der Tageszeitung "Hamburger Morgenpost" werfen ein schlechtes Licht auf den renommierten Bauer-Verlag. Darin schrieb das Blatt über nahezu unfassbare Vorgänge in der Unternehmenstochter Bauer Vertriebs KG. Ein Subunternehmer soll Aboaufträge gefälscht und selbst vor einem Auftragsmord nicht zurückgeschreckt haben." The medium is the message. Bild: wikipedia.org
Dem Stefan Kornelius ins Stammbuch:
"Bei der aufgeregten Verbreitung der Nachricht von den toten Kindern könnte überdies in diesem Sinne ein "globalisierungskritischer Habitus" Pate gestanden haben - weil tatsächlich mit der fortschreitenden Digitalisierung die Kontrolle über Bilder und Nachrichten den traditionellen Institutionen immer mehr entgleitet. Das Wissen um diesen Teufelskreis macht die Medien natürlich nervös. So nervös, dass sie drei tote Kinder zusammentreiben, um sie als Opfer und zugleich Kronzeugen dieses Wandels auftreten lassen."
Ach so - Darum geht's ...
Die Diskussion um unseren Comical Ali ...
... tobt von Hochhuth bis Guido Knopp so heftig, weil sie an unseren Nationalstolz rührt. Für Engländer und Franzosen ist die Debatte deshalb ja auch schwer verständlich - denn die wissen längst, was wir erst zu akzeptieren lernen müssen.
Wenn schon, denn schon - wir Deutschen wollen lieber zwölf Jahre lang einem dämonischen Verführer von Hanussen-Qualitäten mit Hurrageschrei hinterhergerannt sein als einem armen Würstchen und Volltrottel. Dabei war Hitler nun mal ein unsäglicher Schmierenkomödiant, den keine Provinzbühne hätte brauchen können. Und dazu eine sozial entwurzelte, verkrachte Existenz - eine von jenen narzisstisch-egomanen Tresenfiguren, die man in jedem besseren Szene-Viertel heute noch zu Dutzenden trifft. Wo sie einem dann das Ohr abzukauen pflegen, wenn man das Lokal nicht wechselt. 1933: Die Machtergreifung der Nippes-Männer. Kurzum: Wir Deutschen waren von 1933 bis 1945 nicht nur ganz schön dämlich, sondern sogar so gnadenlos dumm, dass wir auf den letzten verkitschten Blödmann hereinfielen. Helge Schneider zeigt nur, was war ... Bild: World of Kitsch
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