letzte Kommentare / Das mit der "Querfront"... kristof / Ich hatte nach dem... chat atkins / Huhu, Herr Chat.... kristof


19
Februar
Ordentlich was los ...
... im Kommmentar-Thread des SZ-Artikels über den Mann, der Guido Westerwelle verklagte. Nahezu stündlich kommen mehr als 50 Beiträge hinzu. Für den Zustand des Landes informativer als jedes Soziologie-Seminar ...

kommentieren

 
Robespierre,
...
wird ja als einer der grossen Verrückten gehandelt.

Dann liest man das:
------------------------------
...
In den Augen all dieser Leute hat das Eigentum gar keine moralische Grundlage. Warum scheint eure Erklärung der Rechte den gleichen Irrtum zu enthalten? Als ihr die Freiheit definiert habt, das erste Gut und das heiligste Recht des Menschen, das er von der Natur empfangen hat, da habt ihr ganz richtig gesagt, dass die Freiheit ihre Grenzen in den Rechten des Nächsten hat; warum habt ihr diesen Grundsatz nicht auch auf das Eigentum angewandt, das doch ebenfalls eine soziale Einrichtung ist? Als ob die ewigen Gesetze der Natur weniger unverletzbar wären als die Konventionen der Menschen. Ihr habt eine Vielzahl von Artikeln verfasst, um eine möglichst große Freiheit in der Ausübung des Eigentumsrechtes zu gewährleisten, und ihr habt nicht ein einziges Wort gesagt, um den legitimen Charakter des Eigentums zu bestimmen, so dass eure Erklärung nicht für die Menschen im allgemeinen, sondern für die Reichen, die Spekulanten, die Wucherer und die Tyrannen gegeben zu sein scheint. Ich schlage vor, diese Mängel zu beseitigen und die folgenden Wahrheiten einzusetzen:
Artikel 1. Das Eigentum ist das Recht eines jeden Bürgers, über den Teil der Güter frei zu verfügen, der ihm durch das Gesetz garantiert wird.
Artikel 2. Das Eigentumsrecht ist wie jedes andere Recht durch die Verpflichtung eingeschränkt, die Rechte des Nächsten zu respektieren.
Artikel 3. Das Eigentum darf weder die Sicherheit, die Freiheit, die Existenz noch das Eigentum unserer Mitmenschen beeinträchtigen.
Artikel 4. Jeder Besitz und jeder Handel, der diesen Grundsatz verletzt, ist unlauter und unmoralisch.
...
-----------------------------
Robespierre: Über das Eigentum (24.April 1793)

Muss mich mal mehr mit der vorrevolutionären Zeit beschäftigen.

Da reimt sich was.
 
Tscha - "das Palladium des sittlichen Staats, das Eigentum" (Heinrich Heine).

Die SZ hat jetzt alles gelöscht - es wurde ihnen wohl zu heikel, was dort abging. Wo soll das auch hinführen, wenn das Volk untereinander debattiert, ganz ohne Journalisten ...?
 
Wow,
...
tatsächlich! (22:26)

Die Kommentarfunkion war/ist ja schon krumpelig genug, aber DAS markiert ja wohl einen Tiefpunkt der deutschen Journaille.

Ich warte, dass Heribert Prantl endlich den Laden verlässt und ehrbahrer Hartz-IV Empfänger wird!
 
@Chat, etwas offtopic, aber nicht ganz
...
was mich bei der Debatte nervt ist, dass sich die -ähem- Linken und Redlichen das Gesetz des Handelns abnehmen haben lassen.

Sie reagieren nur.
Das ist in USA noch stärker sichtbar.

Inkohärenz triumphiert über Kohärenz, und zwar so durchgängig, dass es wirklich erschreckend ist.

Wer sich auf eine Sarah Palin oder einen Westerwelle einlässt, hat, gelinde gesagt, einen schweren Stand.

Man hat ja gelernt, sich mit Dummköpfen nicht auf Debatten einzulassen.
Es widert mich an, zB die Leutz am FDP-Aschermittwoch-Treffen anzuhören, geschweige mit ihnen zu diskutieren.

Wenn der Eine sich um argumentative Klarheit bemüht, der Andere nur Verwirrung stiftet und Desinformation zur Methode macht, ist Diskussion sinnlos.

Dahinter steckt eine 'Erkenntnis' dieser Anderen, dass ihre Position mit Argumenten garnicht zu verteidigen ist.

Was also tun?

WW 'argumentiert' wie ein Winkeladvokat.

Ähnlich der 'Berlusconi-Effekt':
Die Italiener, ähnlich wie die CSU-Bayern zu Straussens Zeiten:
'Wir sind alle Schlawiner, und der grosse Schlawiner an der Macht ist aus unserem Holz. Deswegen wählen ihr ihn.'

Übersetzt ins Hier und Jetzt:
'Wir sind alle Steuerhinterzieher...'

Siehe die Reaktion der FDP auf die Steuer-Hinterzieher-CD.

------------------------
Das versprengte amerikanische Trüppchen, das ich verfolge,
geht mittlerweile einen anderen Weg:

Empfehlung:
John Michael Greer lesen.
(nicht verwirren lassen durch 'Archdruid')

Artikel-Liste da
http://energybulletin.net/authors/John+Michael+Greer

Greer ist ein eleganter Schreiber, dem Du sicherlich auch etwas abgewinnen kannst.
 
Die Konservativen sind derzeit die avancierteren Kommunikatoren, sie arbeiten längst mit den Frames und Clustern des individuellen kognitiven Apparats. Ihre Forderungen setzen immer auf solchen 'Allgemeinplätzen' auf: "Wer etwas leistet, dem muss es besser gehen als dem, der im Bett liegen bleibt!". Ist dieser Frame erst einmal aktiviert, kann man die unmöglichsten politischen Forderungen daran anknüpfen: "Deshalb fordern wir saubere Scheißhäuser für Leistungsträger!" usw. Die 'Linken' - whus dat? - vertrauen immer noch auf den Ackergaul der Aufklärung, der von ganz allein ans Ziel finden würde. Yo - doar teuf man op!
 
Yep, die Methode ist ja analysiert
...
zB von George Lakoff, aber bei den -ähem- Progessiven ist dann ein Sturm der Entrüstung losgebrochen, als er empfahl, sie zu übernehmen.

Es ist sehr mühsam, einen ordentlichen 'frame' aufzubauen. zB 'Nachhaltigkeit'. Und dann sieh man, wie er vom Gegner kaputt gemacht wird, indem er einfach unsinnig eingesetzt wird.
-> Nachhaltiges Wachstum . Ein Oxymoron.

Ganz schlimm zZ mit 'climategate'. Da wird eine ganze Wissenschaft unglaubwürdig gemacht. Und die neoklassischen Ökonomen kommen ungeschoren davon.

Das Dumme ist, dass Demokratie nur über GENAUE 'Information' funktionieren kann.

Die gegenwärtige Situation kann man ja so deuten, dass es einen 'marketplace' von Parolen gibt, und der Wähler/Bürger sich die ihm passenden raus sucht.
Eine 'invisible hand' fügt den ganzen Mist per Wahl/Mehrheit zu einem funktionierenden Ganzen zusammen.

Was für ein bullshit!
 
Nö, dat is Kölsch: Et is ja noch imma jot jejange!
 
Hehe,
...
gestern im WDR:
"Chicago am Rhein"

Was interessant war:
In den späteren Achtziger Jahren änderte sich die Lage.

Wieso?

Bis dahin waren die oberen Chargen der Kölner Bürokratie Altnazis, die durch die Unterwelt erpressbar waren.
Man kannte sich.

Die sind dann allmählich ausgestorben.

Heute ist das anonym. Der Untergrund kommt aus ganz Europa.

Die Kriminaler trauern der guten alten Zeit nach.
blogoscoop