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21
März
Linkspartei entdeckt Schumpeter
Joseph Alois Schumpeter war ein höchst reaktionärer Knochen, ein Antisemit und Ökonomie-Guru, der schon 1942 den Kapitalismus für nicht überlebensfähig hielt. Aber nicht deshalb, weil die siegreiche Klasse des Proletariats eine Diktatur über eine versklavte Bourgeoisie errichten würde, sondern weil 'Wachstum' und 'gesteigerter Profit', die immanenten Bewegungsgesetze der kapitalistischen Wirtschaftsform, den Gedanken der ewigen Maximierung von innen heraus über kurz oder lang und zwangsläufig ad absurdum führen würden. Die kapitalismustreibende Oberschicht in ihrer grenzenlosen Gier und Dummheit - hier kommt dann bei ihm Psychologie als Gegengift zur angeblichen 'Rationalität der Märkte' ins Spiel - würde sich von ganz allein vernichten, vermutlich aber erst, nachdem sie die Lebensgrundlagen dieses Planeten zerstörte.
So viel Realismus, fern vom ollen Marx auf die Positionen eines österreichischen Bankiers und Reaktionärs einzuschwenken, hätte ich der Linkspartei gar nicht zugetraut. Weissgarnix, in seiner Polemik gegen Meinhard Miegel, sieht das übrigens ähnlich: "Schumpeter war dabei weder Marxist noch Träumer – er war ein Konservativer wie er im Buche steht. Aus heutiger Perspektive würden wir ihn womöglich sogar “reaktionär” nennen. Wie auch immer: Jedenfalls war er kein konservativer Bullshitter wie die Mehrzahl der heutigen Protagonisten – die alle zusammen nicht mehr anzubieten haben, als einen “besseren Menschen” zu fordern." ...
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