... eines Guido Westerwelle oder Hans-Olaf Henkel - aber in meinen Augen bestand der Geburtsfehler des Euro darin, zu glauben, man könne eine Währungsunion schaffen ohne zugleich eine politische Union auf die Beine zu stellen. Das war höherer Blödsinn von BWL-Professoren, denen die ganze Welt nur noch als Unternehmen erscheint.

Folglich ergibt sich in der heutigen Situation nur eine (nachholende) Alternative: Entweder wir machen aus dem Staatenbund Europa endlich einen Bundesstaat mit einer gemeinsam gewählten Zentralregierung, die auch die faktische Macht zu Entscheidungen besitzt und das Kommissars-Regime ersetzt, alles verbunden mit einem einheitlichen Steuer-, Sozial- und Rechtssystem usw. Mögen die hirnvernagelten Patrioten aller Länder noch so laut krakeelen!

Oder wir setzen uns ans Ufer und schauen zu, wie die Leiche Europas den Bach hinabtreibt ...

Tertium non datur.

Es wird in der nächsten Zeit keinen Bundesstaat geben. Ein Blick auf D genügt. Die Verfassung kann nur der Souverän ändern, wenn es um die so offensichtliche Übertragung von Hoheitsrechten geht. Und an eine erfolgreiche Volksabstimmung zur Entnationalstaatlichung Deutschlands glaube ich nicht. Bei den Briten und Iren sehe ich das ähnlich. Auch bei der Grand Nation. Ausserdem ist die Zeit viel zu knapp, ehe man sich auf ein Prozedere geeinigt hat. Bspw. Stimmengewichtung je Land oder je Bevölkerung? Jedes Ex-Land einen Minister? Usw usf.

Viel schneller wäre ein vglw. kleines Schrittchen zurück. Einen Euro (bspw. für D, F, BeNeLux) und Staaten (bspw. die PIIGS), welche eine eigene Währung mit einem festen Wechselkurs zum Euro haben, welcher politisch durch Regierungen, und nicht am Markt, festgelegt wird. Mit dieser Wechselkursunion hätten die PIIGS mehr Spielraum und der Euro würde anziehen. Sicherlich würde D's Exportüberschuss (nicht der Export in toto) schrumpfen, aber gleichzeitig würde sich die Kaufkraft für Importware vergrößern und somit den PIIGS aufs Pferd helfen.