letzte Kommentare / Das mit der "Querfront"... kristof / Ich hatte nach dem... chat atkins / Huhu, Herr Chat.... kristof


30
März
Ganz großes Lob ...
... völlig uneingeschränkt, für diese erste umfassende Kritik des Journalismus aus dem Journalismus heraus von Sonia Seymour Mikich. Wer das nicht liest, bleibt eben doof:

"Bis zur Konturenlosigkeit vergaßen wir die gute, anti-autoritäre Frage: WER will eigentlich, dass wir WAS bearbeiten und WARUM? ... Und die Kraft unserer Arbeit wurde ausgehöhlt durch die Inflation der Themen, durch die Auflösung der Grenzen zwischen Fakt und Fiktion und Agenda-Setting, zwischen Profis und Amateuren und PR-Agenturen. ... Und ich lernte mich fremdzuschämen für vieles, was als Journalismus durchging. ... Während "professionelle Meinungsfrisöre" sich also als neue Vierte Gewalt etablieren, sind zu viele Reporter, Leitartikler, Talkmaster, Moderatoren daran interessiert, Teilhaber der politischen Elite zu werden. Quatschen, kuscheln, coachen. Konform zu sein mit dieser Elite führt zu Privilegien und Prestige, man kriegt so viel Aufmerksamkeit in der "mutual appreciation society", dem Klub der Schulterklopfer. ..."

Es sind eben nicht nur die Verleger ...

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"die gute, anti-autoritäre Frage"
Für mich persönlich der wichtigste Grund des Auflagenschwunds. Die fehlende Vielfalt. Die fehlende Gegenmeinung. Der Kontrapunkt.
Wenn ich mich sowieso ins Netz aufmachen muss, um Gegenmeinungen zu finden, um mir meine eigene Meinung zu bilden, dann kann ich mir das Abo auch sparen. Man hat immer das Gefühl: das fehlt noch was, da muß es noch etwas Anderes geben, eine konträre Sicht der Dinge. Nur um eine meiner Quellen in gedruckter Form zu haben, benötige ich kein Abo.
Von daher sollten die Zeitungen unbedingt Meinungsvielfalt herstellen, Gegenmeinungen Platz einräumen und statt 10 Seiten bei Drucklegung schon veraltete Börseninidzes lieber 10 Seiten Presse- und Netzschau veranstalten. Wäre einen mMn einen Versuch wert.
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