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16
Oktober
Die Iglo-Kommunikationskapitäne ...
... setzen jetzt auf «Schlefi» und «Menschen von nebenan». Ich weiß zwar nicht, wo genau diese Iglo-Entscheider wohnen, bei mir «nebenan» jedenfalls plappern die Leute nicht wie Grenzdebile im Kalauerrausch vor sich hin: ""Frank ist iglourmet": So startet der neue TV-Spot für den iglo Klassiker Rahm-Spinat mit dem Blubb. Und auch die Familie Berg besteht aus "iglourmets", bei ihr wird iglo Schlemmerfilet zärtlich "Schlefi" getauft. In der neuen Testimonialkampagne von iglo lösen Menschen von nebenan die Promi-Doubles aus der Vorgängerkampagne ab."
Warum aber schreiben diese «Sprach-Iglourmets» und «Kreatiefen» über ihre im Rausch empfangenen Plastik- und Retortenwesen, denen noch nie jemand auf freier Wildbahn begegnet ist, als wären es Jungs und Deerns von nebenan? Und welcher Verantwortliche kauft denen das Konzept auch noch ab, das beim ersten Nachdenken durch jeden Realitäts-Check fällt. Anstatt ihnen ihr dürres Paper rechts und links um die Ohren zu hauen, damit sie die «Menschen von nebenan» mal kennenlernen? Hier übrigens - via monoton-blog - ein schönes Beispiel dafür, was manche Menschen von nebenan wirklich so treiben ... Käptn Iglo: Wohl zuviel von der Schlemmer-PR genascht?
Ich will mehr Friedrich Küppersbusch ...
... liebe taz, statt romantischer Elogen auf diese «Peitschen-Borchert» und die Blogger-Szene:
"Was kann man gegen den grassierenden Rechtsextremismus tun? Ich halte es für ein Phänomen der Auswilderung gemeinschaftsbedürftiger Menschen in eine neoliberale Polarwelt. Man kann sich da toll entwickelte 80 Millionen Karrieristen vorstellen, die alle Aufsichtsratsvorsitzender werden. Oder man hält es mit Adenauer: "Man soll sich keine besseren Menschen wünschen - es gibt nur die." Sag deinen Kindern, dass nichts so schlimm ist wie lange Haare, und sie tragen sie. Sag ihnen, nichts ist so schlimm wie Nazi, und es funktioniert auch. Beides geht an den Ursachen des Konfliktes komplett vorbei. Der aber heißt: Wir sind unterwegs in eine asoziale Gesellschaft." Tanz den Neoliberalismus!
Das Wort zum Montag
Ein kurzer Satz, den in diesen vermessenen Zeiten der Alfred Döblin so perfekt auf unsere Politiker und Pädagogen zugeschnitten hat, dass er im Schritt ihres phraseologischen Alltagsgeschäfts doch ganz erheblich kneifen dürfte:
«Der Schulweg ist das Wichtigste an der Schule.»Auch gut: "Wer keinen Schnaps hat, nimmt zur Politik seine Zuflucht."
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