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10
April
Rekord!
Der große Begriffs-Rastelli Peter Sloterdijk braucht ungefähr 15.000 Zeichen, um zu sagen: "Die FDP brauchen wir nicht mehr"
[31 Zeichen].

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Ich habe dann mal - obwohl ich eigentlich schon beschlossen hatte, ihn nicht zu lesen - den Artikel aufgerufen. Schon die ersten beiden Absätze sind derart sinnfreies Geschwurbel, dass ich es wieder aufgegeben habe. Thesen im Luftleeren Raum, völlig willkürlich komprimierte Begriffe von "Freiheit" und "Stress", die aufeinander verweisen, wer liest da noch weiter? Das Ärgerlichste an Sloterdijks Gefasel ist nicht einmal seine neofeudale Haltung, sondern der Schwachsinn, den er in seinen terminologischen Labyrinthen versteckt.
 
schwierige Sache,
ich muss gestehen, dass es eine Zeit gab, wo ich mich der Sloterdijk'sche Stil angesprochen hat.
Heute ist es anders.
Er hat sich doch ein paar Ausrutscher erlaubt, die man ihm schwer verzeiht.
Für mich ist er wie ein (möglicher) Virus in Quarantäe.
Aber sein Traktat über die 'Weltfremdheit' hatte schon was.

Er kämpft, glaube ich schon, auf seine Art.

zB:
...
"Wir verteidigen die Sache der Freiheit, indem wir daran arbeiten, das Wort Liberalismus, das leider zur Stunde eher für ein Leben auf der Galeere der Habsucht steht, wieder zu einem Synonym für Generosität zu machen – und das Wort Liberalität zu einer Chiffre für die Sympathie mit allem, was Menschen von Despotien jeder Art emanzipiert."
...

Die Gefahr, die ich auch bei mir sehe, ist, dass man sich mit den sich verschlechternden Verhältnissen einen zunehmend rauheren Tonfall zulegt.

Ob das gut ist/wäre?

'Liberalismus' ist mit der FDP zum Schimpfwort verkommen, und S. möchte retten, was zu retten ist.
Da sind wir uns ja einig.
Sein Begriff von 'Gabe' ist im Zusammenhang auch recht heikel bis elitär.

Sloterdijk nennt ja normalerweise keine Namen.
Die Begriffe haben bei ihm eine gewisse Plastizität:
"...Liberalismus bedeutet Generosität,... Doch nie zuvor hatte das Wort eine so niederträchtige Konnotation. ..."
Stimmt schon, irgendwie, wenn an sich auf diese 'Bedeutung(en)' einlässt.

Was Habermas (kürzlich über Merkel) schon tut: Er heftet Begriffe an Personen.
Ich nenne das mal einen interessanten Kontrast.

Wen haben wir noch?
Nida-Rümeling. Precht. ...?

'Wutphilosoph' wäre vielleicht eine eine neue Kategorie.
Oder war nicht Robespierre schon einer?

Die Frage ist, welche Allianzen sich im Spektrum Filzokratie-Bürger-Philosophen...bilden.
Klaren Kopf behalten. Schlüsse ziehen.
Siegt die Bequemlichkeit oder der Verstand im allgemeinen Unwohlsein?
Schon spannend.
 
Sloterdijks Masche ist es, dass er ständig Dinge, denen niemand widersprechen mag, mit Sachen mixt, die zutiefst fragwürdig sind. Commmon sense gebiert bei ihm Ungeheuer ... und es wirkt dann auch zutiefst 'tief'. Kurzum: Pony-Tricks im Western Circus ...
 
Ja,
sehe ich ähnlich.
Vielleicht sollte er sich auf sein Metier konzentrieren: Das Fragwürdige, Diffuse, dyonysisch Ausschweifende, welterweiternde, so in 10 000Jahren Spruchreife.

Und sich sonst raushalten.
Was mich früher angetan hat, war seine schier endlose Kreativität in der Erfindung neuer Begriffe.

Wir sind aber offenbar schon mit den heutigen überfordert, und ein gewisses Wächtertum über die Integrität der erarbeiteten wäre eher angesagt als das Erfinden von Neuen.

Wo wir grade den entfesselten bürgerlichen Alptraum durchleben:
Gier, Macht, und Habsucht in Potenz.

Die Sloterdijksche 'Gabe' der Habsüchtigen erscheint da schon etwas mickrig.

Aber zumindest scheint er erkannt zu haben, dass in seinem Kosmos was nicht stimmt.
Das lässt mich hoffen.

Habermas hat da ein einschieden feineres Sensorium.

Amen.
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