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10
Dezember
Empörungsbewirtschaftung
Gut, dass uns so etwas dank des deutschen 'Qualitätsjournalismus' nie passieren könnte. Für den folgenden Text herrscht drüben bei der NZZ - auch wenn die Schweiz so fern liegt - ABSOLUTES LESEGEBOT:
"Schliesslich boten Medien falsche Schilderungen des Ablaufs, wilde Aufbauschungen ohne jeden Beleg, befragten hemmungslos Kinder und Jugendliche, verbreiteten Gerüchte als Tatsachen, produzierten Anschuldigungen Dritter ohne Faktenprüfung und schrieben solches erst noch voneinander ab. ... (W)ir haben es mit zwei gerade in jüngerer Zeit notorisch bekannten Akteuren der Empörungsbewirtschaftung zu tun, den Medien und Teilen des politischen Personals. ... Beides zusammen reicht, um gewaltigen Unsinn zu produzieren. ... Was dabei rauskommt, geht stramm in Richtung Fiktion. ... Das Erstaunliche an solchen medialen Salti mortali, an denen sich im Fall Seebach fast alle Leitmedien beteiligten, ist, dass sich niemand mehr darüber empört. ... Im Gegenteil: Ein wahrhaft postmoderner Rudeljournalismus jagt gemeinsam dieselben Säue durchs Dorf. ... Wir lesen, schauen und hören nicht nur überall dieselben Geschichten, sondern diese sind auch gemäss derselben Masche gestrickt. Und weil sich moralische Empörung so wunderbar verkauft, erleben wir gut 200 Jahre nach der Aufklärung wieder Hexenjagden". Danke, Herr Professor Imhoff für diesen wahrhaft aufklärerischen Beitrag über die moderne Medienlandschaft dort in der Zürcher NZZ.
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