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13
April
Herpes - eine Geschlechtskrankheit?
"Herpes ist offenbar heimtückischer als bislang angenommen. Eine Studie hat jetzt ergeben, dass Infizierte die Geschlechtskrankheit auch dann übertragen können, wenn sie selbst keine Symptome bemerken."

Mit Verlaub - ich hatte als Kind schon Herpes, lange bevor es zum ersten Petting kam. Stress und Aufregung trugen zur Bläschenbildung um die Lippen herum immer viel bei. Damit bin ich keineswegs allein, denn der hier praktizierten Logik zufolge wären 84 bis 92 % der Bevölkerung als 'geschlechtskrank' einzustufen ... kurzum: ich bin von Gaga-Journalisten umzingelt. Oder hat die Pharma-Industrie mal wieder ein neues Herpes-Medikament entwickelt, das dringend Absatz finden muss?

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Herpes....
....ist insofern interessant, als daß Forscher aus den Spuren, die manche Herpesarten/Infektionen scheinbar am Skelett (Kiefer) hinterlassen, darauf schließen können, daß sich Menschen seit ca. 8.000 Jahren küssen; denn diese Herpes-Art wird oral übertragen.

DAS nenn ich mal ein schönes Forschungsergebnis.

Intelektuell anspruchsvoll, nette Themenwahl und dennoch nicht wirklich sinnstiftend. Dafür aber auch kein Dual-Use möglich
;-))
 
Sie wissen schon, dass es mehrere Arten Herpes gibt?

Nee, wohl nicht. Was Sie haben, ist Herpes simplex labialis, das ist was anderes als Herpes simplex genitalis. Außerdem gibt es noch Herpes zoster (Gürtelrose) und noch ein paar andere.

Herpes simplex labialis wird meist hervorgerufen durch das Herpes Simplex Virus 1, kurz HSV-1, es gibt aber auch HSV-2. In dem Artikel geht es um Leute, die sich mit dem HSV-2 angesteckt und Herpes simplex genitalis bekommen hatten. - Wer lesen kann, ist klar im Vorteil, gelle?

HSV-1 wird durch Speichel und Schmierinfektionen übertragen, darum fangen sich das viele Leute auch als Kinder schon daheim ein. Sie vermutlich auch.
 
Als 'Lead' lockt der Text mit seiner Gleichsetzung von 'Herpes generell' und 'Geschlechtskrankheit' den eiligen Leser trotzdem auf die falsche Fährte. Und hätte er von vornherein geschrieben, dass es hier nur um HSV-2 ginge, wäre der 'Knüller' dahingewesen: Eine Geschlechtskrankheit wird durch Geschlechtsverkehr übertragen und steckt den Geschlechtspartner an - ja, mein Gott!
 
Ich vermute, Sie haben in Ihrer journalistischen Arbeit auch schon Dinge zugespitzt.

Es steht im dritten Absatz, dass es um eine medizinische Studie zu HSV-2 geht. Bisschen seltsam, dem Autor nun vorzuwerfen, dass Sie ein eiliger - und vielleicht sogar schlampiger - Leser sind. Mir ist schon häufiger aufgefallen, dass Sie bei vielen Themen ganz gerne auf den Quark hauen - ohne sich aber wirklich die Mühe zu machen, tatsächlich etwas genauer hinzuschauen. Hauptsache mal polemisiert. Im Grunde unterscheiden Sie sich dadurch gar nicht mal so sehr von den Journalisten, denen Sie unsaubere Arbeit vorwerfen.

Eine Geschlechtskrankheit wird durch Geschlechtsverkehr übertragen und steckt den Geschlechtspartner an - ja, mein Gott!

Die Aussage des Artikels lautet übrigens, dass man seine Partner auch mit Herpes simplex genitalis anstecken kann, obwohl man selbst gar keine Symptome hat. Mit anderen Worten: Die meisten Leute ahnen wahrscheinlich gar nicht, dass sie infiziert sind - da keine Symptome - und geben es unwissentlich weiter.

Ich stehe übrigens in keiner Beziehung zu dpa oder dem Autor mit dem Kürzel mbe. Ich finde Sie manchmal nur selbst ein bisschen gaga-journalistisch. ;-)
 
Nun ja - das Ding hier heißt nicht ohne Grund 'Sargnagelschmiede', und nicht 'Vierteljahresorgan für Fortschritte in der Humanmedizin'.

;-)
 
Gewiss.

Es ist ja auch beileibe nicht so, dass es nicht oft nötig wäre, auf den Quark zu hauen. Aber dann doch nicht mit so krummen Nägeln. ;-)
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