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30
April
Verquere Logik
In der 'Welt' versucht sich ein konservativer Familienbewahrer an der anthropologischen Fundierung der Kleinfamilie als allmenschlicher Konstante:

"Vor einigen Jahren kamen an der Saale unweit von Naumburg mehrere Gräber mit den Opfern eines steinzeitlichen Überfalls ans Licht. In einem hatten die Überlebenden eines Überfalls zwei Erwachsene mit ihren Kindern bestattet. Der Vater schaute im Tod den Sohn, die Mutter die Tochter an."

Wie darf ich das jetzt verstehen? Haben Pappi und Mammi, nachdem sie tot waren und ins Grab gelegt wurden, noch ihre Köpfe den Kinderchen zugewandt? Oder haben andere vielleicht daran gedreht? Und was mögen die Eltern bloß 'geschaut' haben, nachdem ihre Gehirnfunktionen längst auf Zero standen? Snief ... wie dem auch sei: So schön jedenfalls ist die Kleinfamilie!

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Ich kenne die Geschichte aus dem Radio
(B2-IQ), soweit ich mich erinnere.
'Der älteste aufgeklärte Kriminalfall'.

So, wie ich das In Erinnerung habe, ging es darum, herauszufinden, wer die Täter waren (eine Nachbar-Gruppe, etliche 10km entfernt).
WIE die Bestattung gestaltet wurde, ist 'natürlich' eine Projektion der engeren Gruppe. Und die ist schon patriarchal.
Jedenfalls ist die Geschichte sowohl interessant als auch diffizil.
Aber dadurch patriarchale Strukturen begründen?
Durch ein Verbrechen?

Patriarchat-Matriarchat.
Ist ungefähr wie die Frage, wieso es mehr Rechtshänder als Linkshänder gibt, oder mehr Materie als Antimaterie.

Die Frage ist: Ist das kontingent?
Und müssen wir das so akzeptieren?
So als als normative Wesen.
Die sich fragen:
Was ist.
Was sein soll.

Die Venus von Willendorf ist andersrum eine Zeugin für matriarchale Strukturen in der Frühzeit.

Als Quixotischer Fechter fürs Matriarchat interessiert mich das schon.
Der vorliegende Fall bezeugt bezeugt allenfalls, dass es DORT -aller Wahrscheinlichkeit nach- patriarchale Strukturen gab.

Beweisen tut das garnichts.
Allenfalls, dass patriarchale Strukturen zu Gewalt führen KÖNNEN.
Heutzutage wissen wir, dass das eher ÖFTER als seltener der Fall ist.
Testosteron-getriebenene Gesellschaften brechen eben häufig zusammen.

Wer hätte das wissen können? Hoocudanode?

Wenn nun jemand behauptet, dass das der 'natürliche Zustand' ist, wie das der Welt-Autor behauptet, ist das schon nerve-wrecking.

Anyway.
Interessanter Fund.
 
Eine Metapher.
Kurz nach dem Urknall des Universums gab es zwei Partikeltypen:
Positronen und Elektronen. Materie und Antimaterie. Wieso die materie die Überhand gewann, weiss keiner.

Ähnlich ist es mit Patriachat-Matriarchat.
Was uns wesentlcich näher liegt.
Irgendwo im fernen China gibt es immer noch matriarchale Gesellschaften.
Und es sind nicht die schlechtesten.

Wieso werden sie immer weniger?
Nun.
Nach allem, was ich herausgefunden habe, ist es das Verhältnis zur Gewalt.
Matriarchale Gesellschaften sind wesentlich gewaltfrei, und werden vernichtet durch eben das: Gewalt.
Gewaltfreie Gesellschaften haben einen 'natürlichen' Nachteil.
Sie werden wegevoluiert.

Nun haben wir folgendes Problem:
Kapitulieren wir vor den -ähem- Kräften, oder raffen wir uns gegen sie auf?

Damit möchte ich nicht für die Amazonen ins Gefecht ziehen, die ja nur ein Abziehbild des Männlichen sind, sondern für soetwas wie eine bewahrende Mütterlichkeit.

Wurde ich zu lauwarm gebadet?

Ich denke nicht.

Inka, Mapuche, nordamerikanische Indianer, Europäer, Afrikaner, Asiaten, Aboriginees, Buschmänner...

Eine kulturrelative Betrachtung könnte uns weiterführen.

Worum es überhaupt geht. Oder gehen könnte.
 
über das Wirken des Machismo und anderer finsterer Mächte
Querverbindungen.

'swr2 wissen die Mafia und die Macht'
googeln; podcast 27'30 Minuten.

hier werden Sie -ähem- 'erleuchtet'.

Aber ich bin ja nur jemand, der mit einer blühenden Phantasie geschlagen ist, der hier Querverbindungen zu einem steinzeitlichen Fund zieht.
 
Apropos Mütterlichkeit.
Wie der alte Don Q. ziehe ich endlos ins Gefecht, diese zentrale Fähigkeit
vor dem Untergang zu retten.

Die Mutter ist die Manifestation der 'Liebe', und die Rolle der Männer ist eigentlich, herauszufinden, was das eigentlich ist.

Ist das nun höhere Blödheit, oder was?

Es ist dieser Mangel an Schärfe und Engagement der weiblichen Seite, der mich endlos frustriert.
Andererseits ist ist es gerade das, was das 'Weibliche' ausmacht. Ihr Mangel an Schärfe.

Ich hänge nicht mehr an der Mutterbrust, sondern zehre an einer Vorstellung, die durchaus was 'Citizen Kane'-haftes hat.
Den ich andererseits tief verachte.

Und es ist NICHT ein Hass auf den Vater.

Es ist ein Wünschen, das sich über das irdische Bedingtsein erhebt.
Irgendwo zwischen Schopenhauer und Hesse und Camus.

Camus ist die ultimative männliche Frustration, und ich warte auf ein Weibsbild, das dem irgendwas Positives entgegenzusetzen hat!
 
Achja, meine Damen,
bei Heiratsanträgen bitte berücksichtigen:
unter der Klugheit/Schönheit/Engagement von Arundhati Roy und/oder Vandana Shiva mach ichs leider nicht.

Also lasst es bleiben.

Amen.
 
ein hypothetischer Kreuzungsversuch:
Hannah Arendt und Albert Camus.

Mir wird schwindlig, wenn ich nur daran denke.

Aber andererseits:
Wenn wir alle so zuschauen, und dieses Baby mit all unserer Sorge umhegen--wäre das nicht eine Alternative zur Singularity, die über uns kommen wird, wenn wir nichts dagegen tun?
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