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07
März
Die Talmudschule Mercas Harav ...
... zählt zu den ideologischen Kaderschmieden der radikalen Siedlerbewegung in Israel. So lange es diese radikale Siedlerbewegung gibt, kann es bekanntlich keinen Frieden im Nahen Osten geben. Ebensowenig wie mit der Hamas oder mit der Hisbollah: Süppchenkocher hie, Süppchenkocher da - aber immer zu wenig Suppe (Land) da ...
Natürlich ist jeder Anschlag zu verurteilen, ohne Wenn und Aber. Trotzdem gibt es Unterschiede bei der 'Unschuld' der Opfer: Diese Talmudschüler und ihre Lehrer sind eben nicht 'unbeteiligt' am Hass, sie schüren den Konflikt aktiv als ideologische Einpeitscher. Diese Tat eines palästinensischen Täters liegt damit auf einer Linie mit den nahezu täglichen Bombenangriffen der Israelis auf vermutete und tatsächliche Hamas-Führer, die ja auch nicht alle den Selbstmordgürtel höchstselbst durch die Gegend tragen. Bei den Luftangriffen geht es angeblich auch immer nur um Vergeltung, faktisch aber kommt es ständig zu 'Kollateralschäden' innerhalb einer unbeteiligten Bevölkerung: Auch die Palästinenser könnten jetzt sagen, es wäre nur ein Angriff auf israelische 'Landräuber' gewesen, die sich mal 'radikale Siedler' nennen, dann wieder 'Talmudschüler' - und sie lägen noch nicht einmal so ganz falsch damit. Denn der 'Landraub' und das 'Gelobte Land' liegen nun mal auf demselben Territorium. 'Religiöser Trottel schießt auf religiöse Trottel' oder 'Radikale der einen Seite bringen Radikale der anderen Seite um' - auf einer solchen Linie hätte eine objektive Berichterstattung also liegen müssen. Was aber schreibt die FAZ? "Anschlag auf Priesterseminar"
Es ist nicht üblich ...
... in den etablierten Medien, sich kritisch über Israel zu äußern. Das gibt ganz doll verbale Haue vom Zentralrat. Deswegen auch: Frank-Walter Steinmeier (SPD): „Ich verurteile diesen verbrecherischen Akt auf das Schärfste.“
Worauf sich jeder Betroffene erst einmal ein rohes Ei pellt. Auch schön: "... Religionsschüler mit seinem Gewehr ..." Meine Tochter wird nächste Woche konfirmiert. Ich stelle mir vor, wie wohl ein Gewehr zu ihrem Outfit aussähe. Da unsere Kirche eine Wehrkirche war, könnte man das Tragen einer Waffe zumindest historisch begründen.
chat atkins
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Boah, 'aufs Schärfste', das kann ja nur 'aufs Allerschärfste' noch überboten werden!
Aba hömma - alle Religionen sind durch die Bank doch ganz doll friedfeddich. Das sind lauter Täubchen, eines mehr als das andere, ob nu in Burka, Kaftan, Hinduwickel oder Mönchskutte. Und wenn einer da mal was anderes behaupten sollte, dann sollste aber erleben, wie der Höllenpfuhl aufkocht und das irre Flackern in die Augen tritt ... Jau!
Wo sind die Kreuzritter, wenn man sie mal braucht? Der Weltsicherheitsrat sieht das wohl auch etwas differenzierter: http://www.n-tv.de/930294.html?070320080731
Er verurteilt nicht. Auch nicht auf das Allerschärfste. Jetzt ist in Israel aber Polen offen ...
chat atkins
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Bei alledem wollen wir nicht vergessen, dass diejenigen, die da jetzt in Gaza Hupkonzerte geben und Freudenschüsse abfeuern, Bekloppte gleichen Kalibers sind. Wer die Vernunft verabschiedet und grundlos irgendwelchen himmlischen Blödsinn glaubt, sieht immer dumm aus, ganz besonders in den Augen des himmlischen Mitwettbewerbs: 'Gangs of God' unter sich ...
«'Gangs of God' unter sich ...»
Ist der von Dir höchstselbst? Dafür könntste meinen Pupslitzerpreis bekommen (ich muss noch mal mit der Jury, aber die hören auf mich). Nur, dass die Vernunft als Gottersatz irgendwas tauge, also da würd' ich Dir nicht wirklich folgen wollen. Wir sehen ja auch, wohin die so führt und geführt hat. Auch nicht besser.
chat atkins
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Sagen wir, es gilt den Zweifel oder die Leere auszuhalten. Das trifft es besser als 'Vernunft', thronend schon wieder als eine Art Ersatzgottesinstanz.
'Gangs of God' stifte ich dir ...
stefanolix
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Bevor wir im Gleichsetzungssumpf versinken: Mir ist nicht bekannt, dass man auf einer Talmudschule lernt, sich einen Sprengstoffgürtel um den Leib zu schnallen und sich zwischen Kindern und Frauen in die Luft zu sprengen. Mir ist auch nicht bekannt, dass die Israelis geistig behinderte Menschen dazu missbrauchen, sich auf einem Marktplatz in die Luft zu sprengen. Das sind Methoden, die gegen Israel angewendet werden. Diese Anschlag liegt mithin auf überhaupt keiner Linie mit den Israelis. Ideologie ist eben nicht gleich Ideologie.
chat atkins
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Diese Talmudschule ist nun mal die ideologische Hochburg der zionistischen Siedlerbewegung. Deswegen sitzt der Schock in Israel so tief: Es ist, als hätte sich ein Israeli in die Ka'aba geschlichen.
Und warum sollte irgendjemand so bescheuert sein, Sprengstoffgürtel zu nehmen, wenn er stattdessen praktische Hubschrauber mit Fernlenkraketen hat? Guckst du mal hier: "Wirklich Bedeutung bekam die Mercaz Harav dadurch, dass hier die Grundlagen für die religiösen Siedlungen im Westjordanland geschmiedet wurden." Oder auch da: "The school was central in shaping the evolution of religious Zionism."
mmarheinecke
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Was aber auch in unseren Medien (weitgehend) untergeht
ist, dass einige der ermordeten Talmud-Schüler gerade mal 15 waren.
Und dass der Attentäter offenbar als Schulbusfahrer für dieses Seminar gearbeitet hatte. Kaderschmiede hin, verständliche Wut her - 'Radikale der einen Seite bringen Radikale der anderen Seite um' trifft es leider wirklich nicht. Es wäre vielleicht doch keine schlechte Idee gewesen, den Judenstaat auf deutschen Boden (nach Umsiedlung der Deutschen) anzulegen, wie Michael Moore vorschlug.
chat atkins
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Wenn die Leute ihre Religion ablegen würden, dann interessierte es keinen Menschen mehr, ob Judenstaat oder Palästinenserstaat. Dann heiraten die sich sogar untereinander.
Für die 15-jährigen, die sich in einer solchen Schule der Ideologie tummeln, da mache ich zuallererst die Eltern verantwortlich. Wie alt waren denn die 'Kämpfer', die in Pakistan von wildgewordenen Predigern beim Gemetzel in der 'roten Moschee' verheizt wurden? Die Religionen - weitgefasst auch weltliche Religionen wie Kommunismus oder Faschismus umgreifend - haben doch das Prinzip der 'Kindersoldaten' überhaupt erst aufgebracht, angefangen mit dem Kinderkreuzzug bis hin zu den Konsomolzen. Dass Kinder für eine verblasene 'höhere Idee' sterben, ist in den Augen der Führer sozusagen 'gottgewollt', nichts Besseres gibt's als Märtyrer, am besten noch möglichst 'unschuldig' ... Auch die Frage, weshalb da die 15-jährigen 'Priesteranwärter' mit Sturmgewehren herumrennen, ist eine berechtigte Frage: Der Attentäter wusste, wohin er ging, und dass viele junge Männer mit einer Waffe in die Yeshiva kommen. Doch gelang es ihm, in einen bewaffneten Ort einzudringen, ohne aufgehalten zu werden.
mmarheinecke
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Nee, die 15-jährigen hatten kein Sturmgewehr
soweit ich es mitbekommen habe, ist das Yeshiva altersmäßig gemischt. Dass unter den Opfern hauptsächlich Jüngere waren, liegt wohl daran, dass die über 20-jährigen fast alle militärisch ausgebildet waren, wohl auch im Häuserkampf ...
Zu den Religionen: "Wenn die Leute ihre Religion ablegen würden, dann interessierte es keinen Menschen mehr, ob Judenstaat oder Palästinenserstaat. Dann heiraten die sich sogar untereinander." Dass würden sie meiner Ansicht nach sogar schaffen, ohne ihre Religionen abzulegen - es gibt dafür sogar Beispiele, die es allerdings nicht auf den Radarschirm unserer Medien schaffen. Denn das "Problem" der "heiligen Stätten" ist heute der selbe (ideologische) Vorwand, der er schon für die Kreuzzüge war. Nein, "die Menschen" müssten erkennen, dass Nationen, Religionen, Ideologien, Rassen, Kulturen, Hierarchien, Moral, Gesetze usw., sogar die Idee von der Individualität des Menschen und die Idee der Vernunft, willkürliche metaphysische Konstrukte sind - und deshalb umkonstruiert werden können, weil sie durch keinerlei "naturgegebene" Notwendigkeiten gestützt werden. Leider führt dieses (post-)konstrutivistische Denken in der Praxis in unschöner Regelmäßigkeit zum Biologismus bzw. materialistischen Reduktionismus - und birgt immer die Gefahr, sich in Form einer Technokratie selbst politisch zu ideologisieren. |