letzte Kommentare / Das mit der "Querfront"... kristof / Ich hatte nach dem... chat atkins / Huhu, Herr Chat.... kristof


25
März
"Kein Ziel" ...
... hätte die Militäraktion in Libyen, musste ich gestern wieder hören. Das ist Quatsch, natürlich hat die Aktion ein Ziel, das weit über den Sturz Gaddafis hinausreicht. Und es ist eine im Kern politische Vision, die plötzlich möglich scheint - diejenige eines "demokratischen Mittelmeeres". Wenn rings um das Mare nostrum des alten Roms nur noch Staaten existieren, die sich zu Wahlrecht, Meinungsfreiheit und Rechtssicherheit bekennen, dann wären wir ein erhebliches Stück vorangekommen, selbst im ach so beliebten Kampf gegen den Terrorismus. Denn auch Nordafrika, die Türkei und die Levante gehören historisch gesehen zum 'Abendland', obwohl Kauder und andere evangelikal verblendete Figuren das bestreiten, weil sie von ihrem Krähwinkeler Nachtwächterturm aus so weit nicht zu blicken vermögen ...

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Ganz sicher, dass es nicht auch (oder vor allem) um Geld (Öl), Macht (Einflusssphären) und Marketing (Waffenerprobung) geht?
 
Das Öl bekamen wir ja schon unter Gaddafi ganz problemlos und zur beiderseitigen Zufriedenheit, sowohl für Gaddafis Buchhaltung wie für deutsche Ölimporteure. Der Preis dafür wird - ob nun Diktatur oder Demokratie - von der OPEC und vom Rotterdamer Spotmarkt bestimmt, billiger wird durch den Krieg also nichts.

Die Machtkarten aber werden zukünftig neu verteilt, und da steht Deutschland dank des segensreichen Wirkens unseres Riesenstaatsmannes Guido Westerwelle erst einmal etwas weiter hinten in der Schlange - das ist wohl richtig ...
 
Stimmst du jetzt ein ins Untergangsszenario der Transatlantiker? Deutschlands "Macht" abseits wirtschaftlicher, militärischer und atomarer Größe besteht nach 1945 darin, sich quasi mit jedem ausgesöhnt zu haben und mit jedem reden zu können. Also mit den USA UND Chine UND Russland UND dem Iran. Und da sind die Transatlantiker natürlich schwer am tröten, wenn sich die Westbindung lockern sollte und kloppen wild darauf herum.

Ich unterstelle dem Westerwelle jetzt keine Strategie, aber das Sitzkissen etwas mehr ich Richtung der BRIGS zu verschieben, ist so dumm nicht.

Und so wird die Verweigerung der Solidarität mit den Bündnispartner herbeilamentiert, obwohl wir gar keinen Bündnisfall haben...
 
Nein, ich werfe ihm vor, dass er sich mit dem Mors voran bei der 'neuen arabischen Welt' gleich mal bräsig im Abseits positioniert hat ... kein Blick für das Kommende, der Mann, nur aufs 'Business as usual' fixiert. Ein Ökonom, kein Politiker. Die NATO dagegen erschient mir zunehmend als eine Organisation von gestern, die verzweifelt einen neuen Lebenssinn sucht ...
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