Die geplante Anschlagsserie auf die Flugzeuge gestern konnte im letzten Moment verhindert werden, weil drei der Verdächtigen von pakistanischen "Verhörspezialisten" gefoltert wurden, wodurch sie ihre Mittäter verrieten.

Müssen wir jetzt diese pakistanische Geheimpolizisten zutiefst verachten? Hätten wir lieber die Flugzeuge explodieren lassen sollen? Und wer ist "wir"? Vermutlich ich - dann nämlich, wenn ich dringesessen hätte ...

Die Zeitung "The Nation" berichtete heute unter Berufung auf Sicherheitskreise in Pakistan, konkrete Hinweise seien von drei am Dienstag in der Hafenstadt Karatschi festgenommenen Verdächtigen "herausgepresst" worden.


Die Welt der Streckbänke und Daumenschrauben kehrt zurück

oder genauer gesagt, das, was Psychlogen eine "double bind situation" nennen: egal, wie man sich entscheidet, es ist moralisch im höchsten Maße verwerferlich.

Ich würde mich wahrscheinlich so entscheiden: Folter geht unter gar keinen Umständen. Also nicht foltern. Aber ich werden den Anhörigen der wahrscheinlich tausenden Toten, die bei vollen Bewußsein zerissen wurden, nicht in die Augen sehen können. Sie werden mich hassen, ehrlich und aus der tiefsten Tiefe ihrer Seele. Ich bin ebenso verantwortlich für den Tod ihren Lieben, wie die Mörder selbst.
In meinen Amt bin ich selbstverständlich nach so einer Entscheidung nicht mehr tragbar. Und ich muß um mein Leben fürchten. Wahrscheinlich werde ich so ein schlechtes Gewissen haben, dass es mir sogar recht sein wird, wenn mich ein Angehöriger eines der Terror-Toten ermordet.

Vielleicht erfordern Selbstmord-Attentäter Selbstmord-Entscheidungsträger.

Denn mein Gewissen ertrüge es nicht, einen Menschen gefoltert zu haben. Als Entscheidungsträger könnte ich damit nicht leben. Der einzig ehrenwerte Ausweg: die Kugel.