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07
März
Bei Metzger ...
... fällt mir immer 'Nomen est Omen' ein. Weiß auch nicht, wieso ...

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Du liegst falsch. Wir schreiben dauernd, das wir unabhängige und ehrliche Politiker wollen. Nun haben wir eine und sind auch nicht zufrieden, weil sie leider das Gegenteil von dem will, was wir wollen.

http://www.duckhome.de/tb/archives/2099-Hut-ab-vor-Dagmar-Metzger.html

Hätten wir nur Dagmar Metzger dann ginge es uns glaube ich besser.
 
Quatsch - in Hessen geht es zum Beispiel darum, die Kreationisten aus der Bildungspolitik herauszuhalten, den Mindestlohn durchzusetzen, den Flughafenausbau zu stoppen und noch so mancherlei mehr. Auch endlich Koch loszuwerden. Dank dieser schrillen Betonfrisur namens Metzger passiert all das nun mal NICHT.

Wenn ich Politiker mit Moral will, dann gehe ich auf den Rummel. Bei solchen Verrenkungen kommt nämlich meistens so etwas wie ein Schill heraus: 'Die schärfsten Kritiker der Drogen, haben selbst die längsten Linien gezogen ...'

Adenauer hatte in einem Punkt nämlich wirklich recht: "Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern!"
 
Aus der Ferne mag sich das anders darstellen, aber in Hessen wird das anders gesehen. Hier waren eine Menge SPD-Wähler sauer wegen Ypsilantis Plänen, sich als Minderheitsregierung von der Linken tolerieren zu lassen. Die im Übrigen äußerst dilettantisch vorbereitet waren - sie hatte schlichtweg vergessen, alle 42 Abgeordnete zu fragen. Sie kann froh sein, dass Dagmar Metzger vorher gesagt hatte, dass sie nicht mitstimmen würde, damit es ihr nicht so ergeht wie Heide Simonis. Ein anderer SPD-Abgeordneter ist schwer krank, der hätte wahrscheinlich gar nicht abstimmen können.

Die Kreationistin hat, nebenbei bemerkt, ihren Rücktritt schon angekündigt, genau wie der Wissenschaftsminister. Einstweilen muss Koch also mit einem geschrumpften Kabinett geschäftsführende Landesregierung spielen. Neue Minister werden nicht berufen, die würden im Parlament eh durchfallen.

Und Dagmar Metzger hat übrigens eben jener Karin Wolff den Wahlkreis abgenommen.
 
Die Metzger hat meines Wissens die entscheidende Fraktionssitzung geschwänzt, natürlich ganz zufällig - und hinterher ihr Gewissen entdeckt. Jetzt kann sie eine Viertelstunde vor dem Rotlicht der Kameras ihr Andy-Warhol-Gefühl ausleben, danach nimmt aber niemand mehr einen toten Hering von ihr.

Um die Karin Wolff zu schlagen, hätte man gen Schluss auch einen Wischmopp aufstellen können ...
 
Na, wenn das mit dem toten Hering nicht 'mal nur Ihr Wunschdenken ist. Woher stammt Ihre Info, dass sie die entscheidende Fraktionssitzung geschwänzt hat?

Die ganze Nummer zeugt einfach von schlechtem Management. Wie ich andernorts schon sagte: Statt sich ein großes Glaubwürdigkeitsproblem einzuhandeln, hätten die das von der SPD einfach aussitzen sollen. Koch hätte mit seiner geschäftsführenden Landesregierung nicht wirklich viel ausrichten können, irgendwann hätte es Neuwahlen gegeben, die sie dann vielleicht gewonnen hätten. So aber ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass sie beim nächsten Mal abgestraft werden und Koch tatsächlich eine Mehrheit zustande bekommt. Na, vielen Dank auch.
 
Wer diesmal SPD gewählt hat, wählt beim nächsten Mal nicht Koch. Sondern links oder grün, wenn er nicht wieder SPD wählt. Das mit der Metzger pfeifen die Nachrichtensendungen übrigens von allen Dächern. Die Ypsilanti hat die gesamte Fraktion befragt, bevor sie mit dem Schwenk an die Öffentlichkeit ging, die Metzger musste aber da leider ihre Blümchen gießen oder etwas in der Art. Und fiel ihrer Chefin dann in den Rücken. Sehr moralisch, das! ...
 
Da ich keinen Fernseher besitze, weiß ich auch nicht, was die so vor sich hinpfeifen. Und Radio habe ich die vergangenen Stunden nicht gehört, sondern gelesen.

Ich habe auch nicht behauptet, dass die, die diesmal SPD gewählt haben, beim nächsten Mal Koch wählen. Sondern dass die, die diesmal SPD gewählt haben, aber eine wie auch immer geartete Zusammenarbeit mit der Linken nicht wollten, beim nächsten Mal wahrscheinlich nicht wieder SPD wählen werden. Ebenso wenig habe ich behauptet, dass Koch mit seiner CDU beim nächsten Mal die absolute Mehrheit bekommt.

Aber schön für Sie, dass Sie da oben im Norden alles besser wissen.
 
Das hat nichts mit 'Norden' zu tun ...
 
Es wäre vor allen Dingen mal wichtig dass niemand mehr die Gelben wählt. Denn dann kann man seine Stimme auch gleich in die Tonne werfen. Dass die FDP sich kategorisch weigert auch nur ansatzweise über eine andere Koalition als die mit einer CDU nachzudenken und damit dem unsäglichen Koch den Rücken stützt ist in meinen Augen der eigentliche Skandal. Und ich wünsche mir nichts mehr als dass die Strategie der FDP, halt so lange wählen zu lassen bis es passt, ein - pardon - Rohrkrepierer im eigenen Hintern wird.
 
Die hessische FDP würde schon gern wackeln. Wenn da nicht der Westerwelle mit dem Vorschlaghammer hinter ihnen stünde ...
 
@arboretum: Es ist doch einfach: Gerade weil die Stimmung auch nach massivem medialem Trommelfeuer gekippt ist, muss die Ypsilanti es jetzt erst recht probieren. Da liegt sie als kluge Frau machtstrategisch völlig richtig. Lässt sie nämlich den Koch im Amt, veranstaltet der Anfang 2009 Neuwahlen, und die SPD liegt bestenfalls noch auf Augenhöhe mit der Linken. Kann man das 'als SPD' wollen? Nö. Also muss es zumindest zum Versuch von Rotrotgrün kommen. Obwohl es an irgendwelchen Baddels in den eigenen Reihen vermutlich scheitert, die ihr eigenes kleines Herzeleid mal wieder höher stellen, als das Schicksal der Sozialdemokratie.
 
Nein, wie ich seinerzeit schon konstatierte, war die Stimmung im Wahlvolk bereits damals dagegen, das haben Sie oben in Bremen nur nicht so mitbekommen. Sogar viele SPD-Wähler schimpften hier ganz schön auf Ypsilanti. Ehrlich gesagt macht auch Frau Ypsilanti auf mich nicht den Eindruck, dass es ihr um das Schicksal der Sozialdemokratie oder gar Hessens geht.
 
Damals hat die Frau Ypsilanti das Projekt ja auch ruhen lassen. Nur als der Koch es sich bräsig auch ohne Mehrheit im MP-Sessel bequem machte und immer mal mit dem Knüppel Neuwahlen dräute ...
 
Gezwungenermaßen. Seit diesem dilettantischen Versuch hat sie es aber mit nicht wenigen SPD-Wählern in Hessen verscherzt. Diese Leute sagten ganz offen, wenn sie vorher gewusst hätten, dass sie sich von den Linken tolerieren lassen wolle, hätten sie sie nicht gewählt. Und das sind genau die Leute, die bei den nächsten Wahlen ihre Stimme nicht mehr der SPD geben werden. Rot-grün geht für diese Leute in Ordnung, rot-rot-grün in welcher Form auch immer aber nicht.

Dass sich der nach der Wahl erst einmal ziemlich kleinlaute Koch wieder bräsig im Sessel bequem machen konnte, verdankt er auch Frau Ypsilantis Ungeschick. Klar spekuliert er auf Neuwahlen, der braucht die Ergebnisse ja auch nicht mehr so zu fürchten. Man kann sich jetzt schon ausrechnen, was er auf die Plakate der CDU schreiben lassen wird. Und wahrscheinlich nimmt er auch nach der Wahl in seinem roten Sessel an der Mitte des riesigen Kabinettstisches in der Staatskanzlei (mit Blick zu den Fenstern) Platz und macht weiter. Na, schönen Dank auch, Frau Yps.

Aber ich sehe schon, es kann nicht sein, was Ihrer Meinung nach nicht sein darf.
 
Rotgrün hat allein keine Machtperspektive, weil jener Teil seiner Partei, den Gerd Schröder mal aufgab, sich jetzt als 'Die Linke' reformiert hat. Will die SPD an die Macht, wird sie rotrotgrün wollen müssen. Aber es wäre natürlich besser, ein Parteirechter würde in Hessen die Nummer jetzt stemmen, statt einer Parteilinken wie Ypsilanti. Das passt irgendwie nicht so richtig ...
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