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04
April
Nach den Zeitungen ...
... jetzt der Buchhandel? Nur noch Ahnungslose unterwegs?

„Zola?, finde ich nicht, Geld, sagen Sie? Schaue ich am besten mal unter Ratgebern nach.“

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So neu ist die Geschichte mit Sola oder Kwaltinger nun wirklich nicht. Das habe ich schon vor zehn, fünfzehn Jahren erlebt. Aber nie im klassischen Buchhandel, allenfalls mal bei einem eher unbekannten Schriftsteller. Und seit eben dieser Zeit rede ich auf die Leute ein, dort zu kaufen. Ein Buchhändler inmitten Hamburgs erzählte mir vor ein paar Wochen, die besserverdienenden Bewohner des fünfstöckigen Jugendstilhauses bestellten bei den Amazonen, und der Briefträger zwischenlagerte die Sendungen bei ihm, weil die Adressaten sich beim Shopping befinden. Das werde ich nie begreifen. Es ließe sich auch sagen, es macht mich wütend. Auch in diesen Buchkaufhäuser zu gehen, in denen man in der Regel nur das Gängige erhält. Wenn's bestellt werden muß: Über den Buchhandel hat man's auch am nächsten Tag.

Aber ich bin ja auch schon etwas älter, also völlig hinter der Zeit.
 
Ich bin vor Jahren in unserer Provinz-Buchhandlung Zeuge geworden, wie eine Kundin nach dem zweiten Teil der Memoiren des Felix Krull fragte - die Angestellte vor Ort hat zehn Minuten im Computer gesucht und bekannte dann ihre Ratlosigkeit, sie könne das Buch leider nicht finden. Na sowas aber auch!
 
Die kenne ich auch. Das sind die Buchhandlungen, die fachfremde Teilzeitarbeitskräfte beschäftigen, sicher aus finanziellen Gründen, aber auch, weil dieser Beruf mit dem allgemeinen Interesse stirbt, nicht zuletzt, da er so schlecht bezahlt ist, es schon immer war. Es scheint auch nicht weiter notwendig zu sein, da dorthin in der Regel Kundinnen gehen, die nach dem zweiten Krull-Band fragen. Aber immerhin hat die gute Frau schonmal den Namen Krull gehört – vermutlich aus dem Fernsehen.
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