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21
Mai
Das täte mir aber leid:
"Wäre am Sonntag Bundestagswahl, müssten die Liberalen sogar um den Einzug ins Parlament bangen." Wo könnte der Guido denn bloß unterkriechen, wenn's so dumm für ihn käme?
Die Rechtfertigungslyrik ...
... aus den Finanzetagen geht mir gehörig auf den Senkel. Die Melodie klingt in allen Blättchen ungefähr ähnlich, nämlich so: ""Nicht die Spekulanten haben das Euro-Debakel ausgelöst - [die Politik] selbst hat fatal versagt."
Natürlich ist es richtig, dass die Staaten der EU auch schon vor der Finanzkrise viel zu hohe Schulden angehäuft hatten. Doch erst jener Schuldenberg, den sie dann zusätzlich auftürmen mussten, um die maroden Kasino-Bankhäuser vor dem Zusammenbruch zu retten, machte dann den erneuten koordinierten Angriff der Finanzmärkte auf hilfreiche Staaten möglich. Man kann auch sagen, dass die Banken in ihrer Gier jene Hand bissen, die sie gerade wieder halbwegs aufgepäppelt hatte. Daher gibt es jetzt einen Maulkorb - wegen erwiesener Unfähigkeit, nicht nach jedem Häppchen Rendite zu schnappen ...
Bei den NRW-Neuwahlen ...
... kann sich die Linke den Lohn für ihre Prinzipientreue abholen. Ich schätze mal, er wird außerparlamentarisch sein. Aber das kennen sie ja ...
Festhaltenswert auch das: "Wir sind mit 11 Abgeordneten im Parlament. Wir sprechen für die Mehrheit der Menschen in Nordrhein-Westfalen" (Wolfgang Zimmermann, Sprecher Die Linke). Anders ausgedrückt: Wir sind eine revolutionäre Vorhut und artikulieren die Interessen der Menschen, wenn die nur wüssten, was ihre wahren Interessen sind.
In Deutschland ...
... käme so etwas nie in die Tüte: "So werden erstmals in der jüngeren Geschichte des Landes die Gehälter von Beamten und Ministern gekürzt." Spanien ist ja weit weg ... und wir haben als Fels in der Brandung den Deutschen Beamtenbund unter diesem Sympathen, dessen Namen man ständig vergisst ...
Glücklicherweise ...
... würde eine deutsche Bank so etwas keinesfalls mitmachen: "Bisher seien die Versuche der Wall Street gescheitert, mit "Horden von Lobbyisten und Millionen von Dollar für Werbeanzeigen" das Gesetz zu blockieren, sagte Obama." Man schaue sich dagegen nur an, wie verantwortungsvoll die Lobby-Kohorten von Ökonomen und Wirtschaftsredakteuren hierzulande die europäischen Regulierungsbemühungen nahezu einhellig unterstützen, bis auf ein paar vereinzelte Ausreißer wie 'Wirtschaftswoche', 'Handelsblatt', 'Süddeutsche', 'FAZ', 'Welt' oder 'Manager Magazin'. Auch den Anlegern graut es nicht gerade vor den Brüsseler Regulatoren: "Anleger flüchten massenhaft in Staatsanleihen." Tscha, schwere Zeiten für Bätsch-Fonds-Manager, die angesichts solcher Härte von einer 'Weichwährung' faseln: "Euro legt kräftig zu". In der Regel ist es wohl so, dass das Geld mit den Siegreichen geht: ""Grosser Sieg für Obama – kapitale Niederlage für die Banken" ... prompt 'stabilisiert' sich vieles. Das spekulative Desinteresse an Stabilität muss da dann wohl verloren haben.
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