letzte Kommentare / Das mit der "Querfront"... kristof / Ich hatte nach dem... chat atkins / Huhu, Herr Chat.... kristof


11
März
Die Atomkraft ist sicher ...
... mindestens so sicher wie die Rente bei Blüm: Ministerpräsident ruft "Atomalarm" aus.

Manchmal möchte man angesichts der flächenhaft ahnungslosen Berichterstattung in die Tischplatte beißen: "In Fukushima hat das Kühlsystem versagt, was im schlimmsten Fall zur Kernschmelze führen kann." Richtig wäre hingegen, dass bei einer laufenden Kettenreaktion ein eintretender Kühlverlust unausweichlich zur Kernschmelze führt. Anders ausgedrückt: Haben sie die demolierten Brennstäbe im Reaktor mit den Steuerstäben noch bremsen können - oder etwa nicht? Für letzteres spricht die angelaufene Evakuierung rings um den Reaktor herum ...

In der 'Tagesschau' hieß es gerade, dass aus unerklärlichen Gründen der Kühlwasserstand im Reaktor fiele (16.00 Uhr). Die Brennstäbe seien schon zu sehen. Klingt nicht sehr 'beherrschbar' ... eher schon nach einem Riss im Reaktorblock. Was sich jetzt bestätigt: "Dazu komme, dass es an dem betroffenen Reaktor offenbar ein Leck im Kühlkreislauf gebe, aus dem Kühlmittel entweiche, so Paulitz. "Das ist ein ziemlicher Hammer."

Was ist denn jetzt los? Welcher Druck steigt denn da - und wieso? "Es bestehe auch das Risiko eines Strahlungslecks. Man arbeite daran, den Druck im Reaktor wieder zu senken."

Das wäre fast beruhigend: "Japanese news media quoted officials in Fukushima Prefecture as saying that water levels were 3.4 meters — about 10 feet — above the fuel rods at the No. 2 reactor at the plant." Nur gibt es die Kühlprobleme nicht im Reaktor No.2, sondern im Reaktor No. 1 dieser Anlage ...

Klingt alles ganz und gar nicht gut: "Die Atomaufsichtsbehörde Nisa (Nuclear and Industrial Safety Agency) bestätigte, dass der Kühlwasserspiegel des Reaktors sinkt. Nach Angaben eines Mitarbeiters ist die Wasserzufuhr zum Reaktor unterbrochen. Dem Betreiberunternehmen Tepco (Tokyo Electric Power Company) sei es bisher nicht gelungen, die Stromversorgung für das Kühlwassersystem wieder herzustellen. ... Nach Angaben der japanischen Zeitung "Asahi" erwägt die Firma konkret, Dampf aus dem Reaktor abzulassen. Wenn diese Strategie umgesetzt wird, dann dürfte Radioaktivität nach draußen entweichen. Die Radioaktivität in einem Turbinengebäude des Reaktors Nummer 1 sei zudem angestiegen, meldete die Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf die Betreibergesellschaft." Sagen wir, wie's ist: Der Reaktor steht jetzt (19.00 Uhr MEZ) kurz vor dem GAU. Gott schütze Japan ...

Mit anderen Worten - die Brennstäbe heizen sich jetzt zunehmend auf und bringen das restliche Wasser zum Kochen (19.40 UHR MEZ). Kein Wunder, dass der Druck steigt: "Nach Informationen der Umweltorganisation Greenpeace ragen die Brennstäbe bereits zwei Meter aus dem Wasser."

Private können eben alles besser - vor allem Public Relations (21:10 Uhr MEZ): "Wie die Betreiberfirma Tokyo Electric Power Company (TEPCO) mitteilte ... werde derzeit überlegt, "ein wenig" Luft abzulassen, um den Druck zu senken. Dabei handele es sich um einen "normalen Vorgang". Jaja, das ist bloß ganz normaler, radioaktiv kontaminierter, kochender Wasserdampf, der dort dann entweicht, so wie er beim Kontakt mit glühenden Brennstäben "normalerweise" entsteht. Vermutlich wimmeln, weil alles absolut harmlos ist, plötzlich so viele Männchen in weißen Strahlenschutzanzügen und mit Geigerzählern in der Hand da herum ...

Mann, Mann, Mann - ich hoffe bloß, dass ich am Ende hier nur über eine Beinahe-Katastrophe geschrieben habe ...

Die Betreiber haben - scheint's - den vollen Durchblick: ""The current operating status is unclear."

Nur gut, dass wir unsere Experten haben: "Entwarnung kommt dagegen von Helmut Böck, Professor für Reaktorsicherheit an der TU Wien: "Kernkraftwerke in der Art, wie sie in Japan existieren, haben neben dem Hauptkühlsystem auch ein Notkühlsystem, das völlig unabhängig arbeitet und extern über eine Sicherheitsstromversorgung versorgt wird. Vom Ausfall einer Kühlung geht also keine große Gefahr aus." Dumm nur, dass es gleich zwei Kühlungen waren, die dort den Geist aufgaben, dass also das Notkühlsystem auch ausgefallen ist, ja, dass noch nicht einmal mehr Kühlwasser fließt, weil auch die Zufuhrleitungen verstopft sind. Und der Strom fließt auch nicht. So ist das eben mit Murphys Gesetz. Tschaja - unsere unabhängigen Experten, wenn die alles doppelt sehen, ist auch alles in Ordnung: "Nach Angaben eines Mitarbeiters sei die Wasserzufuhr zum Reaktor unterbrochen. Dem Betreiber sei es bisher nicht gelungen, die Stromversorgung für das Kühlwassersystem wieder herzustellen.

Tscha (23.00 UHR MEZ) - Radioaktivität auf das Tausendfache angestiegen, Evakuierungszone erweitert - und die Dummbaddels von der Klimaskeptikerfront zetern noch immer über ein 'linkes Medium' wie Springers 'Welt': "Pure Panikmache von Greenpeace und linken Medien. GAUs sind in modernen AKWs unmöglich (dazu zählen selbst Meiler aus den 60er und 70er Jahren) , das kann jeder der Ahnung davon hat bestätigen. Die Japaner können zufrieden sein, dass sie keine Windkraftanlagen haben, denn diese wären umgestürzt und hätten hunderte oder sogar Tausende Menschen erschlagen." So sind sie, diese ideologisierten Monosynapsen ...

Auch wieder falsch: "Die Wahrscheinlichkeit, dass Kernbrennstäbe des Reaktors schmölzen, sei hoch, meldet die Agentur Jiji unter Berufung auf die Atombehörde." Dort, wo Cäsium austritt, hat die Kernschmelze bereits begonnen. Cäsium ist geradezu der Indikator dafür. Dieses Cäsium 137 war übrigens exakt das, was auch der Reaktor von Tschernobyl flächendeckend verteilte ...

Wie muss man sich das nun vorstellen? "Laut dem "Guardian" brach das System zusammen, als die Temperatur des Kühlwassers auf über 100 Grad stieg." Tscha das ist klar - das restliche Kühlwaser kochte jetzt und verdampfte, der entstehende Dampf wiederum hat ungefähr das 1.300-fache Volumen wie flüssiges Wasser (wenn ich mich an mein Physik-Praktikum recht erinnere), der Druck steigt dementsprechend und zerbricht alle Leitungen. Im Reaktor schmelzen derweil ungekühlt die Schutzhüllen um die Brennstäbe, das Uran kommt in Kontakt miteinander und zerfällt unkontrolliert und massenhaft in andere Isotope, vor allem in Cäsium, wobei ungeheure neue Energien freigesetzt werden. Dieser glühend heiße Kuchen aus miteinander verbackener brodelnder Radioaktivität fräst sich allmählich durch den Reaktorboden und fällt dann in den Sicherheitsbehälter, wobei in der Folge alles davon abhängt, ob dieser Behälter dem gewaltigen Druck und der Hitze standhält. Sonst Bumm! Das dürfte derzeit ungefähr die Situation sein - abgesehen davon, dass im Kontrollgebäude die Radioaktivität bereits um das 1000-fache angestiegen sein soll, wobei dieses Kontrollgebäude gar nicht im Reaktorgebäude liegt. Wenn das stimmt, gibt es bereits ein Leck.

Der Überdruck beginnt zu entweichen: "Vor etwa einer Stunde soll es zu einer Explosion im Kraftwerk Fukushima gekommen sein, wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf japanische Medien berichtet." (8.58 Uhr MEZ) So etwas kann dann vorkommen, wenn sich der heiße Wasserdampf in Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt (Knallgas) ...

TV-Bilder "deuten allerdings darauf hin" und zwar "angeblich" - blöder und verharmlosender kann man's eigentlich nicht ausdrücken: "Fernsehbilder des japanischen TV-Senders NHK deuten allerdings darauf hin, dass bei der Explosion Teile der Gebäudehülle des Reaktors Fukushima 1 weggebrochen sind. Angeblich soll die Außenhülle des Reaktors abgesprengt worden sein." (9:20 Uhr MEZ). Und bei dieser Außenhülle handelt es sich dann ja wohl um den sogenannten 'Sicherheitsbehälter' ... mit anderen Worten: Der GAU ist da: ""The health ministry has sent an emergency medical team to the Fukushima No.1 nuclear plant in northeastern Japan in case people should be exposed to radiation. ... The group consists of doctors, nurses, and experts on radiation measurement."

Immer noch wird gelogen, dass sich die Balken biegen (11:37 Uhr MEZ): ""Kyodo meldet unter Berufung auf die japanische Atomsicherheitsbehörde, ernsthafte Schäden an der Reaktorhülle seien unwahrscheinlich." So auch hier: Die Betreibergesellschaft Tepco erklärte, ... es sei möglicherweise Wasserstoff zum Kühlen der Anlage explodiert. Ach ja, und ich dachte immer, die Anlage würde mit Wasser und nicht mit Explosivstoff gekühlt ...

Ich könnte kotzen angesichts dieser "Katastrophe mit Ansage"!

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Keine Sorge, nach einer wissenschaftlichen Studie werden die Atommüllproduzenten ganz überrascht feststellen, dass Deutschland gar nicht an der Pazifikküste liegt. Also gar keine Gefahr vorhanden.
 
Röttgens beruhigt uns mit genau diesem Argument.
 
Auf jeden Fall ist das Fukushima-Syndrom ein passender Kommentar des Weltgeistes zum "Atombeschisskompromiss".
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