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23
März
Das Ende der Gemütlichkeit
Wann fand das eigentlich statt in Deutschlands Großunternehmen? Via 'Tauschticket' erhielt ich gerade einen dicken Band mit James Moltkes Briefen an Freya, der aus der ehemaligen Siemens-Werksbibliothek in Amberg (ca. 4.000 Beschäftigte) stammt. Der "Gelöscht-Stempel" darin trägt das Datum 7. 6. 1992. Um die Zeit herum begann man offenbar dort, die Bibliothek aufzulösen und alle weiteren Zusatzvergünstigungen und patriarchalen Restbestände aus der Gründerzeit der Republik abzubauen ...


Als gebildete Mitarbeiter noch zählten ...

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Du bist auch bei Tauschticket? Ja? Bist du etwa derjenige, der mir immer die guten Bücher vor der Nase wegschnappt? ;)
 
Nee - ich bin doch der, der die ganzen guten Bücher einstellt.

;-)
 
"Firmenbibliotheken präsentieren sich bislang so gut wie ausschließlich im firmeninternen Intranet. Große Firmen wie die Siemens AG unterhalten dort sogar eigene Virtual Libraries."
Wikipedia

Man geht mit der Zeit und digitalisiert.
 
Jaja - nur handelt es sich heutzutage dabei wohl um reine 'Fachbibliotheken'. Dass irgendjemand außerhalb der allgemeinen Fachidiotie noch etwas wissen müsse, das kommt Unternehmensführungen nicht mehr in den Sinn. Ein Text, wie diese Briefe des geistigen Anführers der Widerständler gegen Hitler, den würden wir heute in jeder Firmenbibliothek vergeblich suchen.
 
Naja, dafür sind und waren Firmenbibliotheken eigentlich auch nicht gedacht. Sie sollten den Mitarbeitern Zugang zu Unterlagen zur Fortbildung bereitstellen. In sofern haben die Firmenbibliotheken zwar auch einen sozialen Anspruch (Bildung für alle ermöglichen), aber wohl nicht den, den du dir vorstellst.

Wo wir gerade bei sozial und Unternehmen sind. Wann wurden eigentlich die letzten Werkssiedlungen gebaut? Mir wäre es ehrlich gesagt lieber, wenn Unternehmen sich so engagieren wie einst Margarethe Krupp (Margarethenhöhe)
 
Hier in Bremen baute man werksseitig zuletzt in 50er Jahren - im zerstörten Westen der Stadt rings um die Werften herum. Bei der Bremer Wollkämmerei, meiner zugegeben schwachen Erinnerung nach, gab's das auch. Mangel an Wohnraum ist heute hier aber nicht mehr das Thema ...

Als Werkstudent durfte ich bei Bayer Leverkusen mal deren Werksbibliothek archivieren und neu kartieren. Da standen keineswegs nur Chemiebücher in den Regalen. Firmen nahmen - völlig ohne Gezeter - so etwas wie einen allgemeinen Bildungsauftrag wahr. Keiner fragte damals nach dem Pay-Off ...
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