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25
März
«Sascha Arschloch» ...
... der dichtende Stasi-IM, den Wolf Biermann 1991 unter diesem legendären Namen als kleines, wortbegabtes Nichts enttarnte, der lebt auch noch. Er hat sogar wieder mal ein Bändchen Pösie veröffentlicht - ironischerweise ausgerechnet im 'Gutleut-Verlag' - weshalb die Dschunge Welt (wer sonst?) ein Interview mit ihm führte, wo der Saschascha immer noch die unverwüstlichen proletarischen Tugenden beschwört: "Der Normallyriker ist heute Germanist, bzw. studiert Kulturwissenschaften und Philosophie. Und das sieht man den Texten auch an. In der DDR war der Normallyriker Nachtpförtner, Transportarbeiter oder Heizer."
Ja, das war die schöne Zeit der reifen Dichtkunst, die so ergreifend und direktemang aus der proletarischen Arbeitswelt und aus den Tiefen des gesunden Volksempfindens die Normallyrik eimerweise in jedes Lektorat schöpfen durfte. Beispiel gefällig? "Igor, der Nachtwächter des VEB Rote-Druckknopf-Werke Immerda, gibt seiner Freude über die neue Planerfüllungsnorm gemäß Beschluss des 10. Parteitags fröhlich-klassenbewussten Ausdruck: 'Ich sitz' an meiner Schranke Und sage täglich danke, Dir, Republik der Bauern, Dass ich in Frieden darf versauern. Voll Plaste meine Jacke Riecht nur bei Ostwind Kacke. Sie trägt auch bunte Knöpfe. Das Politbüro hat Köpfe. Furchen mir Sorgen das Gesicht, Der Prolet beschwert sich nicht. Sonst gäb's ja nur Gemecker. Lang lebe Ho-Honecker! ' Und noch so'n prekäres Gedicht: Wisch und weg, wisch und weg, wisch und weg, das hat kein Zweck. Wisch und weg, wisch und weg, was'n Dreck! Bild: Stock.xchng 521192
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