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06
Januar
Unser Wirrkopf Sloterdijk ...
... wünscht sich mal wieder den philanthropischen Nachtwächterstaat und einen Bettelstudenten als Finanzminister.

Alte Stiefel stinken am Ofen,
sie nennen sich selber Philosophen.

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Hab' mich auch gewundert
Jetzt ist er Wiederholungstäter.

Merkwürdig ist die Parallele zu den neuen alten Westerwelle-Thesen beim Dreikönigstreffen.

Haben die sich getroffen?
S. ist doch sonst so pingelig bei seinem Umgang.
 
War er jemals anders? Man muss nicht jeden Schellenbaum und das nachfolgende Tschingderassa gleich für den Triumphzug deutscher Meisterdenker halten.
 
Geschmackssache...
nicht jeder kann mit S. was anfangen.
--no offense!

S. kann schon schreiben.
zB 'Weltfremdheit'.
Mit 'Im Weltinnenraum des Kapitals' dachte ich eigentlich, dass er was verstanden hätte. Er drückt sich halt immer etwas verschwurbelt aus--diffuse Semantik.

Was er in der Sloterdijk-Honneth-Debatte verzapft hatte, konnte ich mir erstmal nur so erklären, dass er provozieren wollte.

Jetzt schaut es aber so aus, dass er diesen Schw..fug tatsächlich glaubt.
Si tacuisses...

Bin heute aus anderen Gründen über 'Agorism' (wikipedia.en) gestolpert, was ganz gut gepasst hat.

...founded by Samuel Edward Konkin III and developed with contributions by J. Neil Schulman that holds as its ultimate goal bringing about a society in which all "relations between people are voluntary exchanges – a free market."

Das ist Randyian-so ziemlich das roteste Tuch in meinem geistigen Schlafzimmer.

S. ist mE eigentlich ein Anarchist und weichgespülter Nietzscheaner.

Aber wie er das zusammensetzt--da stehen mir jetzt doch allmählich meine Resthaare zu berge.
 
Sorry, Sollte heissen: Randian
An Ayn Rand scheiden sich die Geister.

AR's Bücher haben sich in den 50ern und 60ern nach der Bibel
in USA am meisten verkauft.
Man möchte es nicht glauben.

Bei uns kennt sie kaum einer.

Die Amis haben eine Tradition des Spendens, an die S. anscheinend anknüpfen möchte.
Abgesehen von der Perfidie, die dahinter steckt (da müsste ich weiter ausholen, um das sauber zu begründen), funktioniert sie nicht so, wie sie sollte.

Es ist eine fromme Ideologie, die das eigene Handeln durch eine Art Ablass nachträglich zu rechtfertigen versucht.

S. kennt offenbar die Zahlen nicht, und auch nicht die Klientel,
die er adressiert.

Es ist eine Sache, diffus zu reden (Gedichte), eine andere, die Fakten zu ignorieren.

Wenn ich mich recht erinnere, hat S. NIE eine Gleichung oder eine numerische Relation in seinen Argumenten benutzt.
Das macht vermutlich einen Teil seiner Beschränktheit aus.

Wer ohne die operiert, wenn sie nötig sind, dreht sich im Kreis.

Eine merkwürdige Diskrepanz tut sich da auf, wo eine Gruppe von Leuten OHNE Rekurs auf Zahlen argumentiert (...Adorno, Habermas, S. , Zizek), eine andere Gruppe NUR mit Zahlen.
(Physiker, Astrophysiker, Ingenieure...)

Wie können sich die verstehen?

Ist dieser Gap überbrückbar?

Bis auf weiteres, bis auf wenige Ausnahmen, besteht dieser Gap.
(Nimmt die Ungleichheit zu oder ab? Wie kann man das beantworten, ohne Zahlen zu benutzen?)

Sloterdijk ist da tatsächlich irrelevant, und ich schäme mich für ihn und die Profession, die er meint zu vertreten .

HIER BESTEHT EIN KOGNITIVER GAP.
 
Ich komme eher vom Konstruktivismus und von der Kybernetik zweiter Ordnung her (von Foerster, Maturana, Varela, Siegfried J. Schmidt, Ashby, Glasersfeld, ansatzweise auch Luhmann usw.). Diese Denkschule ist sehr viel strenger, nicht so'n Bonbon-Kram, die arbeiten in ihrer Philosophie alle auf 'naturwissenschaftlicher' und 'experimenteller' Basis, wenn auch nicht unbedingt alle mit Zahlen und Formeln.

Der Sloterdijk ist in meinen Augen zu oft nur 'wortbesoffen' - 'Eurotaoismus', 'ptolemäische Wende' usw., er greift sich in der Regel ein wenig Antike plus ein Jetztzeitproblem - zum Beispiel 'Kynismus' plus 'Postmoderne' - und er treibt so alle drei Monate eine neue Sau à la mode durchs Dorf, damit er als Meisterdenker im Gespräch bleibt. Was resultiert, ist immer die Legitimation dessen, was die Leute neuerdings und noch unter moralischen Skrupeln praktizieren. Mit seiner Entschuldigungs-Philosophie nimmt er seinen Anhängern dann das schlechte Gewissen. Das ist wohl das Geheimnis seines Erfolges - und auch in diesem Fall schafft er faktisch nur freie Bahn für die Röslers und Lindners. Ein Legitimator halt ...

Noch anders ausgedrückt: Er hat zweifellos viel gelesen, aber wenig verdaut, und er flicht schöne Verbal-Girlanden daraus.
 
Nachtrag: Was Sloterdijk bei seiner geplanten Benefiz-Veranstaltung anstelle des gräßlichen Steuerstaates übersieht, ist die massive religiöse Fundierung der USA. 'Charity' ist dort eine Christenpflicht, bei uns hingegen kannst du solche engagierten Christen unter den Reichen mit der Lupe suchen. Wenn hierzulande Steuern auf freiwilliger Basis bezahlt werden sollten, dann verhungern in den Staatskassen die genügsamsten Mäuschen. Noch nicht einmal Luft und Liebe gibt es da dann noch ...
 
Yep
bin selbst gelernter Kybernetiker.
First order.
Bin aber halbwegs mit 'second order' vertraut.

Die zentrale Frage scheint mit zu sein, wie man's mit der Reflexion hält.
Die ist mE ungelöst.

Insofern gestatte ich S. gewisse -enge- Narrenfreiheit.
 
Nein - solchen Figuren noch nicht einmal Narrenfreiheit. Solange sie nicht alle Welt als Hofnarren begreift ...
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