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15
März
Ehre kommt mir nicht auf den Tisch
Weil ich mich wegen der Nachwehen des NY-Blogs noch immer mit ein paar unbelehrbaren Burschenschaftlern herumzanke, sei folgender Beitrag von mir hier verlinkt - und sei's auch nur, damit ich nicht gleich das ganze Blog der rechten Jungs, die so gern nicht rechts wären, hier verlinken muss:

«Nochmals - "Ehre" ist ein Exklusionsbegriff. Das sage nicht ich, das ist so, welche Quelle der Sozialgeschichte du auch nimmst: Indem man andere ausschließt, schließt man seine eigene Gruppe fester zusammen. Nimm das Beispiel der "Soldatenehre": angeblich gab es da auch alle möglichen moralischen Standards. Kein Reichswehrangehöriger aber verlor jemals seine "Soldatenehre", bloß weil er ein paar hundert Juden in einer Synagoge verbrannte. Wehe aber, er hätte einem Kameraden drei Zigaretten geklaut, schon wäre ihm die "Ehre" aberkannt worden. "Ehre" ist also so etwas wie ein virtueller Mitgliedsausweis: So lange dir die anderen die "Ehre" zuerkennen, bist du Mitglied der Kompanie, der Burschenschaft, der Gang, der Mafia, der Familie, der Knastbruderschaft usw. Wird sie dir aberkannt, bist du draußen. Über deine "Ehre" entscheiden also immer nur andere - es geht also um deine Anpassung. Verhältst du dich regelkonform, behältst du deine "Ehre". "Ehre" ist also kein universeller Wert wie "Würde", sondern eine Art Benimmbuch für einen Verein, ein Gesetz, um Uniformität herzustellen. Ein Bürger oder Zivilist hat bspw. gegenüber dem Mitglied eines Offizierskorps keine "Ehre", dem durf ...

*noch nicht mal Blog einrichten können die Herrn mit dem Kommersbuch*

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Also nur mal so kurz zum Verständnis des Begriffes "Ehre": Es gibt eine Gruppe, nennen wir sie mal beispielhaft "Gesellschaft". Und man gehört zu dieser Gruppe, wenn einem die Ehre zuerkannt wird, zu dieser Gruppe dazu gehören zu dürfen. Verhält man sich nicht den Regeln der Gruppe entsprechend, wird einem die Ehre zu der Gruppe dazugehören zu dürfen aberkannt und ausgeschlossen.
Also wenn ich den hohlen Laberbirnen da, in meiner Funktion als Gruppenmitglied der Gruppe "Gesellschaft", die Ehre der Gruppenzugehörigkeit zur Gruppe "Gesellschaft" aberkenne, weil sie klar gegen die Regeln der Gruppe "Gesellschaft" verstoßen, dann sind die raus?

Na wenn das mal so einfach wäre, würde ich denen das gleich mal schriftlich geben das die keine Ehre haben und damit raus sind aus unserer Gesellschaft.

Witzig in dem Zusammenhang ist übrigens, dass viele (wenn nicht sogar die meisten) Burschenschaftler sich durch ein verlängertes Studium um den Wehrdienst drücken. An den Bundeswehr-Unis sind Burschenschaften meines Wissens auch nicht geduldet.
Ich glaube, das sind so Randexistenzen, die nur in ihrem eigenen kleinen Habitat eine Überlebenschance haben.
 
Vor allem aber - durch das System der "alten Herren" bekommst du als Burschenschaftler auch dann einen gutdotierten Job, wenn du geistig an der Uni nicht gerade Bäume ausgerissen hast.
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