letzte Kommentare / Das mit der "Querfront"... kristof / Ich hatte nach dem... chat atkins / Huhu, Herr Chat.... kristof


16
März
Privat kann nichts!
Reinigungsdienste, Kantinen, Botenfahrten - hier in Bremen wurde unter dem Einfluss neoliberaler CDU-Scharfmacher alles privatisiert, was nicht bei drei auf den Bäumen war. Resultat: «Hierin war sich Linnert mit dem SPD-Fraktionschef Carsten Sieling einig, der wie diese die mangelnde Kontrolle über ausgegliederte Betriebe beklagte. "Die Privatisierung hat nicht wie erhofft zu Ersparnissen geführt", sagte er, im Gegenteil liefen die Ausgaben ... "völlig aus dem Ruder". Ist ja eigentlich auch logisch. Ein privates Unternehmen will erst einmal 20 Prozent Umsatzrendite, dann müssen drei «Führungskräfte» bezahlt werden usw. Wie sollen die dann auch noch billiger sein? ...

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Privatisierung ungleich Wettbewerb
Nicht Privatisierung bringt Ersparnisse sondern Wettbewerb.

Wer das nicht weiß, ist eigentlich für politische Entscheidungspositionen eher ungeeignet.
 
In zwei Nachbarkreisen holen sie sich gerade die Müllabfuhr zurück. Wegen der Kostenexplosion bei Familie Privatier unterm Sofa. Aus den privaten, miserabel bezahlten Tagelöhnern werden wieder öffentlich Beschäftigte mit Tarifgehalt und ganz normalen Kündigungsbedingungen - und es wird trotzdem erheblich billiger ...

Weinen tun eigentlich nur die Gesellschafter.
 
Und? Hast du meinen Einwurf verstanden?

Abgesehen davon freue ich mich bei jedem Streik des öffentlichen Dienstes, dass unsere Müllabfuhr privat ist.
 
"...und es wird trotzdem erheblich billiger ..."

...sagen die Damen und Herren Bürokraten.
Aber die schaffen das bestimmt, höhere Löhnen zu zahlen, ggf. noch Pensionsverpflichtungen einzugehen und trotzdem "weniger" auszugeben. Zur Not versteckt man die Kosten in undurchsichtigen Gebühren-, Abgaben- und Steuertöpfen.
 
Worauf ich hinaus will: Ein gut geführtes Privatunternehmen kann mit einem gut geführten kommunalen Unternehmen NIE konkurrieren, weil es zusätzlich zur Erfüllung seiner Aufgaben auch noch Gewinn erwirtschaften muss (über notwendige Rücklagen für Investitionen hinaus). Die Betonung allerdings liegt auf "gut geführt". Dass eine kommunale Aufsicht sich üblicherweise durch die drei bekannten K's auszuzeichnen pflegt, ist mir natürlich auch bekannt (= keine Ahnung, kein Interesse, kein Geld).
 
Worauf ich hinaus will:

Wenn wir eine Wettbewerbssituation haben (und nur dann ist es sinnvoll irgendetwas zwischen privat und öffentlich unterscheiden zu wollen), dann ist der Gewinn - kurz ausgedrückt - die Prämie für:
- Kundenzufriedenheit
- effizientes Wirtschaften

Im Wettbewerb sind Preise und Qualität der Leistung unter gewisser Kontrolle.
Im öffentlichen Dienst sind die Preise (als Gradmesser von Wirtschaftlichkeit und Kundenzufriedenheit) dem bürokratischen Belieben ausgesetzt und verlieren ihren Informationsgehalt.
 
Yo - das ist die Theorie, was aber in der Realität passiert, wenn die Privaten ein kommunales Unternehmen in die Finger kriegen, das haben wir leidvoll gerade in Bremen erfahren müssen. Das Tagebuch zum Bremer Klinikskandal hat inzwischen 24 Folgen, es berichtet live aus dem Untersuchungsausschuss, und es widmet sich voll und ganz den Gesetzmäßigkeiten privaten Gewinnstrebens.
 
Das mit dem Wettbewerb hast du immer noch nicht verstanden?

Also nochmal langsam:
Es ist nicht entscheidend, dass eine Leistung privatwirtschaftlich erbracht wird. Sondern entscheidend ist, dass sich der Anbieter einem Wettbewerb auszusetzen hat.

Denn natürlich kann ein privater Unternehmer genauso verlogen, faul, inkompetent (...) sein wie ein Staatsangestellter.
Dem Gewinnstreben des Privaten steht die Leistungsindifferenz und das Beharrungsstreben des Öffentlichen gegenüber.
 
Sind wir denn hier in der Märchenstunde: BWL für Sonntagsschüler? Kennzeichnend für die Privatwirtschaft ist, dass sie diesen Wettbewerb systematisch und um fast jeden Preis immer auszuschalten trachtet: siehe Stromkonzerne, siehe Siemens, siehe Bauaufträge, siehe Friedenswahlen, siehe Betriebsratslisten, siehe Benzinpreise, siehe, siehe, siehe ... Wettbewerb, egal auf welchem Gebiet, versaut einfach das Geschäft ...
 
grausam. den boche als kommentator zu haben ist wie die pest an bord. mindestens aber skorbut. sorry, dass ich das so sagen muss.

das versagen privater unternehmen in öffentlichen bereichen zeigt sich sehr deutlich auch bei der londoner wasserversorgung. vielleicht will boche mal nachgooglen: thames water+rwe
 
"Kennzeichnend für die Privatwirtschaft ist, dass sie diesen Wettbewerb systematisch und um fast jeden Preis immer auszuschalten trachtet..."

Na, dann mal langsam für die lernbegierige Jugend:

Deshalb gibt es einen Rechtsstaat.
 
Nun ja - und jetzt darfst du dreimal raten, wer sich einen zunehmend komplexer und instanzenreicher werdenden Rechtsstaat noch leisten kann ...
 
Wir.

Ach nein: Die ideologisch richtige Antwort lautet natürlich: Nur die Reichen!
 
Interessant übrigens, welchen Ton du deinen Kommentatoren gegenüber widerspruchslos zu akzeptieren scheinst.
Das kenne ich sonst nur von Seiten wie PI und Konsorten...
 
Njet - vielmehr sind Unternehmen, Behörden und andere Körperschaften öffentlichen Rechts gegenüber dem Bürger auf den langen Instanzenwegen immer privilegiert.

Im übrigen - von PI ist das alles noch weit entfernt: Wer sich aber in den virtuellen Raum begibt, der muss sich eben auch ein etwas dickeres Fell anschaffen. Meine Meinung ...
 
Wenn diese Privilegien existieren, wäre das nur ein Grund, sie abzuschaffen. Es könnten dann natürlich "amerikanische Verhältnisse" drohen, wo Bürger in Sammelklagen Konzerne in die Knie zwingen. Und vor "amerikanischen Verhältnissen" werden wir ja immer gewarnt...

Was das dicke Fell angeht, hast du wohl Recht. Ich hatte auch nur angemerkt, dass es interessant ist, welche Niveaulosigkeiten mancher zu akzeptieren bereit ist. In unserem Blog wäre solch ein beleidigender Müll nicht allzu lange zu lesen. Aber die Ansprüche an das Diskussionsklima mögen verschieden sein.
 
Ah ja - mein Nachbar, der seit mittlerweile zwölf Jahren auf die Auszahlung einer ihm juristisch zugesprochenen Versicherungsleistung wartet, der muss dann wohl die absolute Ausnahme sein. Darum trifft er sich vermutlich auch immer mit Leidensgenossen.

Amerikanische Verhältnisse, die würde ich mir im Justizsystem manchmal tatsächlich wünschen, allerdings ohne die aberwitzigen Erfolgsprämien amerikanischer Anwälte. Auch ein Ackermann vor einer Zwölfer-Jury aus Geschworenen, frisch von der Straße abgegriffen, das ist eine Vorstellung, die mir eher wohlige Schauer macht. Da wäre mehr als ein fauler Kompromiss herausgekommen ...

Im übrigen können Leser doch selber lesen und zuordnen. Ich muss für sie hier nicht den Zensor spielen. Nur Nazis und Rassisten werden umstandslos geköpft. Dein dickes Fell, wenn ich das mal bemerken darf, ist übrigens gar nicht so dick; und auch das Reden von "Niveau" spricht immer notwendigerweise für hierarchische Vorstellungen in jemandes Kopf ...
 
Na, dann haben wir ja beide herausgearbeitet, dass es privatwirtschaftliche Organisation UND rechtsstaatliches Funktionieren auch für den "kleinen Mann" geben kann.

"Ich muss für sie hier nicht den Zensor spielen."

Musst du nicht. Habe ich nicht verlangt.

"Dein dickes Fell, wenn ich das mal bemerken darf, ist übrigens gar nicht so dick..."

Was du so alles weißt...

"und auch das Reden von "Niveau" spricht immer notwendigerweise für hierarchische Vorstellungen in jemandes Kopf ..."

Wenn jemand einen anderen mit hässlichen Krankheiten vergleicht, spricht das für eine geistige Höhe dieser Person, die ich mal ganz arrogant als unter der meinen stehend einordne. (Wobei ich psychische Verwirrtheit als entschuldigenden Grund nicht ausschließen möchte.)
 
Nicht "kann", sondern "könnte". Als Utopie zu formulieren: Es "könnte das geben" ...

*nu is aber auch mal wieder gut, nüch?*
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