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30
Januar
Al Jazeera ...
... dürfe nicht mehr aus Ägypten senden, hieß es:
http://english.aljazeera.net/watch_now/ Die Macht, die Ägyptens Rumpfregierung über die Medien noch hat, ist bewundernswert. Und deutsche Medien hätten brav ihre Stative zusammengeklappt, vermute ich jetzt mal. Denn es wurde ja verboten ... Lustig ist bei Al Jazeera das Bild jenes einsamen Demonstranten, der auf einer großen Kreuzung anstelle der komplett abwesenden Polizei aus eigener Machtvollkommenheit die Verkehrsregelung in die Hand genommen hat. Zu den Kampfjets über Kairo: In jeder Armee der Welt ist die Luftwaffe die Elite der Truppe, gehätschelt und privilegiert. Es scheint, als ob die ägyptische Luftwaffe der letzte loyale Armeeteil sei. Aber was sollen sie machen? Bomben schmeißen? Während die Infanterie der gleichen Armee sich unübersehbar mit der Revolution überall solidarisiert und von der Menge abknutschen lässt. "Die Armee", hat ein führender Militär gerade gesagt, "wird nicht auf das Volk schießen". Währenddessen strömen gerade immer mehr Menschen auf Kairos Zentralplatz zusammen. Riecht doch stark nach Doomsday für Mubarak, als bliebe ihm nur eine letzte Wahl zwischen Honecker und Ceaucescu ...
Als bedrohter Diktator ...
... würde ich angesichts eines 'Mobs', der so rein gar nicht gewalttätig und brandschatzend werden will, dann auch als erstes die Gefängnistore öffnen, um der Welt ein 'wahres Bild' der ablaufenden Revolution zu vermitteln.
Von der Al Qaida ...
... kommt zu Themen wie 'Tunesien' und 'Ägypten' derzeit so rein gar nichts. Was ist los? Ideologische Vorbehalte?
Das lässt sich schon so sehen:
"Heute fühlt sich ein Großteil der Bevölkerung durch die Presse nicht mehr vertreten, weil die nur mehr eine bürgerliche Öffentlichkeit konstruiert und gemeinsam mit den staatlichen Organen eher zudeckt als aufdeckt. In der nachbürgerlichen Gesellschaft, in der wir uns befinden, wird jetzt über das Netz Druck ausgeübt und eine neue Öffentlichkeit konstruiert, die sagt: Wir möchten den Staat und seine Komplizen von der Presse dazu bringen, unsere Interessen zu vertreten."
Mit dem einen Unterschied, dass sich Journalisten gar nicht als 'Komplizen' sehen - das sind zumeist unwissende Täter, wenn man die 'bewussten Agenten' wie Gabor Steingart & Co mal ausnimmt. Das aber, was die Presse mit ihrer Einheitssoße herzustellen versucht, ist eine TINA-Faktizität, und gerade deshalb keine Öffentlichkeit. Sie 'riestern' sich die Realität zurecht ...
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