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26
August
Das Märchen von der Stromlücke
Deutschland ist neben Frankreich der größte Stromexporteur in Europa - mit ungefähr 62 GW/h im Geschäftsjahr 2009 (2007 waren es noch schlappe 50 GW/h).

Wenn wir dann noch wissen, dass die derzeit leistungsstärksten AKW ungefähr 1,5 GW/h produzieren, sofern sie denn mal laufen, dann lassen sich alle AKW heute schon problemlos und ohne 'Stromlücke' ersetzen - mit einer gewissen Delle beim Stromexport, aber ohne Einbußen für Deutschland. Alles eine Frage der Geschäftspolitik. Für die RWE sahen die Exportzahlen 2009 bspw. so aus:

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62 GWh pro Jahr sind ja satte 7 MW Dauerleistung, etwa 100 Milliwatt pro Einwohner.
 
Die bezeichnen ihre Meiler nach deren Stundenleistung: 62 GW in der Stunde mal 24 mal 365 - macht dann 543 TW Jahresleistung.
 
Nein, der Faktor von 8766 Stunden im Jahr ist zu groß, denn 543 TWh pro Jahr ist die Größenordnung des deutschen Gesamtverbrauches. Der Faktor 1000 ist richtig. In der zitierten Tabelle werden 62.310 Millionen kWh, also 62 TWh pro Jahr angegeben. Die mittlere Exportleistung beträgt somit 7 GW. Das reicht für einen Deckenfluter pro Haushalt und entspricht der Leistung von einem halben Dutzend Atom­kraftwerken. Allerdings importieren wir auch 42 TWh pro Jahr, womit der Exportüberschuß leider nur zwei Atomkraftwerken entspricht.
 
Es tut mir leid, ich vermag die sechs genannten Kraftwerke nicht als Kompromiß zwischen meinen zweien und Ihren 62/1,5=41 sehen. Ich treffe mich aber gerne in der Mitte zwischen zwei und sechs, denn:

Ich ging von Ihren 1,5 GW pro großem Kraftwerk und den zitierten Zahlen von 2007 aus. Die sechs genannten Kraftwerke haben im Mittel aber nur 1 GW. Das wären 14 TWh pro Quartal. Immer noch mehr als der genannte Überschuß von nunmehr 9 TWh, die in 2007 noch 5 TWh waren. Das läßt auf eine Auslastung von 65 Prozent schließen.

Es kommt wie immer auf die Stoßrichtung an. Wer viele Kraftwerke schließen möchte, der nimmt eben kleine, die halb ausgelastet sind. Man kann aber wie ich auch mit realistischen Zahlen gegen Atomenergie sein.
 
Im Kern ging es doch darum, dass keine 'Energielücke' existiert. Aber ich will hier kein Gutachten schreiben. Die Rechnung wird mir jetzt einfach zu komplex: Als nächstes würde ich vielleicht die Stillstandszeiten von AKWs (Krümmel, Brunsbüttel etc.) ins Feld führen, dass sie ausgerechnet beim hohen Kühlungsbedarf im Hochsommer die Generatoren immer öfter wegen Niedrigwasser in überhitzten Flüssen abstellen müssen usw., trotzdem gibt es immer noch massiven Stromexport - alles Verfeinerungen, die keinen echten Nährwert mehr bieten im Vergleich zur Grundaussage: Wir brauchen keine Laufzeitverlängerungen. Punkt. Eher im Gegenteil ... und da sind wir uns doch schließlich einig.
 
Der CDU geht es doch schon lange nicht mehr um irgendeine Energielücke, geschweige denn um die Umwelt. Es geht einzig und allein darum, dass mit der AKW Verlängerung Geld, wenn auch schmutziges, in die leeren Kassen gespült wird. Wieso sollten die AKws jetzt abgeschaltet werden, wenn das auch in 15 Jahren mit deutlich mehr Gewinn möglich ist? Umwelt? Egal! CDU eben...
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